Winterfreuden
Diesen Winter leben wir im Sparmodus. Nachdem wir unser Haus umgebaut haben, muss zuerst wieder Geld hereinkommen, bevor wir es ausgeben können. Konkret heisst das: Wir haben die Winterferien gestrichen. Und schon meldet sich das schlechte Gewissen. Unsere armen Kinder müssen aufs Skifahren verzichten… Was können wir ihnen in Olten als Alternative bieten?
Ich kramte in meinen Kindheitserinnerungen. Ein Bild tauchte auf: Schlitteln am Schärhoger! Just an dem Tag im Januar, als ich so überlegte, hatte es geschneit. Viel war es nicht, eine Zuckerhaube. «Packt eure Bobs – wir gehen schlitteln!», rief ich in die Stube, wo die Buben auf dem iPad spielten. Sie blickten sich perplex an. «Papa spinnt», flüsterte der Kleine.
Kurz darauf standen wir am Rand des Säliwalds. Weit und breit kein Mensch. Zögerlich setzten sich die Kinder auf ihre Bobs. Doch hui – es ging los, und wie! Begeistert rannte ich hintennach. «Und?», fragte ich stolz. Der Grosse erhob sich: «Können wir jetzt wieder heimgehen?»
Ich wollte schon enttäuscht aufgeben – da stellte sich eines dieser Wunder ein, wie man es mit Kindern gelegentlich erleben darf. «Ich will nochmal», sagte der Kleine. Er packte den Bob und stapfte bergauf. Und plötzlich klappte es: Jauchzend sausten sie bergab, sie eilten hoch, gleich wieder runter. Pausenlos. Nach anderthalb Stunden blies ich verfroren zum Rückzug. Die Antwort? «Wir haben gerade erst angefangen!»
Der Schlittelspass in Olten währt natürlich nicht ewig. Was machen wir, wenn kein Schnee liegt? Dann gehen wir auf die «Schlifi», die Schlittschuhbahn. Dafür braucht es nicht einmal einen Motivationsschub von Papa.
So schlittern wir im Sparmodus durch den Oltner Winter. Auch wenn er meist grau ist – es sind die einfachen Winterfreuden, die ihn zauberhaft machen.