«Weihnachtsbeleuchtung der Griechen»
![Urs Bloch, Mediensprecher.](/fileadmin/_processed_/1/e/csm_sao_2015-11-04_750_0900_523946_Bloch_ce0cf428af.jpg)
«Du musst nicht alle Menschen mögen, aber du musst sie respektieren», pflege ich unseren Kindern bisweilen zu predigen. Der gegenseitige Respekt belegt in meinem Werte-Kanon einen der vorderen Ränge. Wir Erwachsenen sind ja oft schlechte Vorbilder, wenn es um den gegenseitigen Respekt geht. Auch einige Politiker scheinen Gefallen daran zu finden, sich über andere lächerlich zu machen oder sie zu verunglimpfen. Nicht nur in Bern, auch in Olten.
So ist es ein paar Jahre her, als einige Politiker derart furios gegen die Fusion Oltens mit den nördlichen Nachbarn ins Feld zogen, als gelte es, die Vandalen abzuwehren. Dabei fiel unter anderem die Aussage, dass Trimbach gewissermassen das Griechenland des Niederamts sei, also das Armenhaus vor denToren der leuchtenden Stadt. Und das Gesagte suggerierte, dass die Trimbacherinnen und Trimbacher nur darauf warteten, von den tiefen Steuern Oltens zu profitieren und sich an unseren Honigtöpfen zu laben.
Tempi passati. Die Fusion kam nicht zustande und inzwischen hat der Wind gedreht. Olten ist zwar nicht Griechenland, aber finanziell zumindest schon mal ein bisschen Richtung Mittelmeer gerutscht. Inzwischen fährt die Stadt auch Zuschüsse an die Weihnachtsbeleuchtung zurück. Deshalb sind Private eingesprungen, die mit einer Geldsammlung auch der rechten Aareseite zu ein bisschen vorweihnachtlichem Glanz verhelfen wollen. Ja, die Freunde schöner Lichter profitieren sogar davon, dass ihnen die Trimbacher ein paar ausrangierte Weihnachtssterne zur Verfügung stellten. Wie heisst es doch so schön: man begegnet sich immer zweimal im Leben.