Wandelbares Olten
Wie lassen sich Menschen mobilisieren? Zusammenbringen? Hinter dem Ofen hervorlocken? Wie kann man Menschen begeistern? Es gibt Anlässe, da scheint es einfacher. Andere, genau so wertvolle Geschichten haben es schwerer. Einen fulminanten Start legte Ende März das «Wandelbar Festival» hin. Wobei der Begriff Festival relativiert werden darf, die Konzerte fanden nacheinander und nicht gleichzeitig statt. Letzteres würde es zu einem richtigen Festival machen, das jedoch ist kleinlich gedacht, denn es war ein Fest mit ganz schön vielen Menschen, die von Bar zu Bar pilgerten. Grossartig. Eine ebenso freudige Sache, nur deutlich grösser ist zum Beispiel der Kultur-Adventskalender. Rund 6’000 Menschen, inklusive Wiederholungstäterinnen, besuchten Ende Jahr die «23 Sternschnuppen». Kultur lockt Menschen in die Stadt. Sei es Literatur oder Kabarett, Tanz oder Theater, Musik oder Museum, Fotografie oder ein satirischer Spaziergang. Dahinter stehen junge und ältere Menschen, die sich stark engagieren, belohnt mit Freude am Tun und vielleicht mit Dankbarkeit. Wenige leben davon (nicht vom Dank, sondern von dem, was sie tun). Was alle Engagements zeigen, ist das, was alle diese Menschen verbindet. Sie haben Lust auf Abwechslung und zeigen Willen zur Veränderung. Sie haben Freude am Gestalten und freuen sich auch über kleine Veranstaltungen. Sie verbinden mit ihrem Engagement auch die Hoffnung, dass sich die Tatsache einer wandelbaren Stadt, was sie mit ihrem Tun schaffen, auch in anderen Kreisen umsetzen lassen könnte. Respekt hiesse, diese Menschen erhielten bei kommenden Budgetdebatten entsprechenden Stellenwert. Sie füllen die Stadt mit Leben.