Totengräber

Rhaban Straumann, Schauspieler, Satiriker und Autor. (Bild: Remo Buess)
Rhaban Straumann, Schauspieler, Satiriker und Autor. (Bild: Remo Buess)

Dünnes Eis, liebe Sparer. Nicht tiefe Steuern machen¨eine Stadt lebenswert. Es sind Menschen. Menschen, die sich über die eigenen vier Wände hinaus engagieren. Menschen, die dafür sorgen, dass andere Menschen die Strassen beleben. Diese Menschen wirken privat oder beruflich, in Vereinen und Institutionen für Kultur, Sport und Begegnung. Diese Initiativen bringen nicht nur Geld in die Stadt, direkt und indirekt, sie bewirken, dass Geld hier bleibt und sie sind für eine funktionierende Demokratie unerlässlich. Denn sie sorgen dafür, dass nicht nur in Parlamenten diskutiert wird. Kulturelle Orte und solche der Begegnung fördern die breite Aus- einandersetzung mit Politik und Gesellschaft. Ja, es hat Lokale, die ohne öffentliche Unterstützung wirken. Das aber ist nur möglich, weil es Orte gibt, welche nur Dank Subventionen (die zudem weitere Gelder generieren) faire Gagen bezahlen können. Es gibt Leute, die nicht Teil dieses Lebens sein wollen oder solche, die sich nur mit Gratiseintritten und Apéros locken lassen. Das steht ihnen frei. Nur bedenkt, der Sparwahn gefährdet das Leben der Stadt und das nicht knapp. Wer so politisiert, dessen Ziel heisst Schlafstadt. Die jüngsten, glücklicherweise abgelehnten Sparvorschläge sind ein Affront für alle Menschen, die sich zumeist ehrenamtlich, sprich ohne Sitzungsgeld, für das Stadtleben einsetzen, oft mit einem Jahresbudget, das nie und nimmer die Höhe eines Jahres- gehalts eines Chefbeamten erreicht. Als Gegenmassnahme zum letztenGeleit schlage ich deshalb vor eine Sitzmiete für Parlamentarier einzuführen. Schliesslich profitieren sie vom politischen Tun auch wirtschaftlich, direkt und indirekt.

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