Ski-Freuden
Skifahren ist sauteuer. Die Einheimischen sind griesgrämig. Die Schweizer Skigebiete sind nicht familienfreundlich – das sind Sätze, die ich ständig höre… Die Folge: In der 3. Klasse meines Sohnes fährt noch ein Viertel Ski. Und wer Ski fährt – so einige befreundete Familien von uns –, reist dafür oft nach Österreich.
Vorletzte Woche haben wir Skiferien im luzernischen Sörenberg verbracht – wie jedes Jahr. Skifahren ist sauteuer? Die Skischule kostet pro Kind 230 Franken. Der Skipass dazu 125, die Ausrüstung 55 Franken. Für die geräumige Mietwohnung haben wir weniger als 1000 Franken bezahlt. Wenn meine Frau und ich auch noch ab und zu auf die Skier stehen, ist das in der Summe kein Pappenstiel. Doch dafür in die Karibik fliegen, wie man häufig hört, kann man definitiv nicht.
Die Einheimischen sind griesgrämig? Ich habe selten so nette Menschen kennengelernt wie in Sörenberg. «Schön, sind Sie wieder bei uns!», ruft die Nachbarin. Und Corinne vom Skiladen sucht mit Engelsgeduld bis in den hintersten Winkel, um das beste Material für unsere Buben zu finden.
Die Schweizer Skigebiete sind nicht familienfreundlich? Zugegeben – in Sörenberg gibt es ausser dem Hallenbad kaum weitere Vergnügungen. Aber hey, wir sind zum Skifahren gekommen! Und das ist perfekt für Kinder und Eltern: Breite, nicht allzu steile Pisten. Kaum Raser. Nie müssen wir Angst um unsere Kinder haben.
Kleinere Skiorte wie Sörenberg gibt es einige. Mehrere sind von Olten in weniger als zwei Stunden erreichbar. Dazu kommt: Diese Regionen leben nicht im Überfluss, sie sind auf den Batzen von uns Skitouristen angewiesen.
«Papa», fragt mein Sohn, «können wir den Frühling stoppen?» – «Stoppen?» – «Wir wollen nochmals Ski fahren! Danach kann der Frühling kommen.»