Serendipity
Kennen Sie das Wort «Serendipity»? Es stammt aus dem Englischen und heisst «Fügung» oder «Glücksfall». In einem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2001 führt Serendipity einen Mann und eine Frau beim Weihnachtseinkauf zusammen, und sie verlieben sich.
Diese Woche erlebte ich ebenfalls Serendipity: Ich war im Kino, in den «Lichtspielen» am Klosterplatz, und schaute «Der Lichtspieler». «So ein Glücksfall», sagte ich zu meinem Gatten, «dass sich der Titel eines Films in den Namen des Hauses fügt, in dem er gezeigt wird!» «Der Lichtspieler» ist die sagenhafte Geschichte von François Henri Lavanchy-Clarke (1848-1922), eines schillernden, aber fast vergessenen Schweizer Filmpioniers. Dieser fing mit der Kamera die Schweiz seiner Zeit ein, und sein Weg führte ihn – glückliche Fügung – auch nach Olten.
Serendipity scheint auch das Schicksal der «Lichtspiele» zu lenken. Die Tage des ältesten Oltner Kinos waren nämlich gezählt; das von einem passionierten Filmclub geführte Arthouse Cinema am Klosterplatz stand vor einer ungewissen Zukunft. Doch nun fügt es sich, dass ein kulturaffiner Architekt das abbruchbedrohte Haus komplett sanieren und den Kinosaal erhalten will. Mehr noch: Wenn alles gut läuft, wird aus den Lichtspielen ein Kulturraum, der auch für Konzerte, Lesungen oder gesellschaftliche Anlässe offensteht. Es ist etwas vom Besten, das Olten passieren kann.
Und mit dieser kleinen Weihnachtsgeschichte, liebe Leserinnen und Leser, verabschiede ich mich aus der Kolumnenspalte des Stadtanzeigers. Nacht acht Jahren ist es gut. Für die kommenden Festtage wünsche ich Ihnen viel Licht, vielleicht ein paar Spiele mit Ihren Liebsten, gehen Sie mal ins Kino, und: Vertrauen Sie auf Serendipity!