Mit Smileys ins 2024
Neujahrsvorsätze mache ich mir schon lange nicht mehr. Dafür habe ich mir im Dezember etwas vorgenommen: mit meinen Töchtern (6 und 8) und meinem Mann ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Ein Arzt und Glücksforscher hat mir dies in einem Interview als Möglichkeit genannt, wie man bewusst auf das Gute im Leben fokussieren kann.
Die Idee war mir eigentlich nicht neu: Schon Ende 2015 begann ich, für glückliche Momente Smileys in meine Agenda zu kleben, jeweils mit ein paar Stichworten dazu. Damals hatte meine kleine Schwester im Alter von 30 Jahren die Diagnose Darmkrebs erhalten, und wir waren entschlossen, weiter auch die kleinen, schönen Dinge zu sehen. Auch wenn wir nun aktiver danach suchen mussten. «Ich muss jetzt jeden Morgen neue Energie in mir finden, mit eurer Hilfe», schrieb sie mir Ende November 2015. Ob sie all die Smileys tatsächlich eingeklebt hat, die ich für sie auf kleine, runde Etiketten gemalt habe, weiss ich nicht. Ich selbst habe im Jahr 2016 mehr als 250 Smileys eingeklebt. Viele stehen für Momente mit ihr und unseren Kindern, beide geboren im Sommer 2015. Festgehalten sind Brettspiel-Abende mit Freunden, Treffen im Stadtpark mit einer Freundin, ein Ausflug in den Zoo Basel, bei dem meiner Tochter vor allem die Geissli und Heuschrecken gefallen haben. 2017 sind es noch 53 Smileys, sie gehen bis zum 13. August. Meine kleine Schwester starb am 21. August.
Seit gut einem Monat klebe ich nun wieder Smileys in ein Heft, diesmal nicht allein. Da stehen Dinge wie Nüsse knacken mit Grosspapi, mit der Schule in den Wald gehen, Dinosaurier-Kleber im Adventskalender. Was oft auftaucht: gemeinsam kochen, essen, spielen und musizieren. Fürs neue Jahr sind wir gewappnet: Zu Weihnachten haben mir meine Töchter zwei Bogen neuer Smiley-Kleber gemalt :-)