Klappt es?
Gott sei Dank hatte ich endlich Ferien! Sie waren bitter nötig. Weil der Job so stressig war? Nein – nichts Aussergewöhnliches. Weil ich nächtelang am neuen Roman geschrieben habe? Nein – das Manuskript geniesst eine Pause. Woher dann die Erschöpfung? Seit der Coronazeit werden wir Eltern mit Informationen bombardiert. Von Schule, Kindergarten, Hort und Krippe. Gab es vor Corona vor allem Handzettel, so sind die Kanäle seither explodiert: WhatsApp Gruppenchat, WhatsApp individuell, SMS, Gruppen-Emails, individuelle Emails – und die Handzettel bestehen weiterhin. Es plappert permanent. Das Resultat für uns Eltern: kommunikatives Chaos.
Ein – zugegeben: etwas überspitztes – Beispiel gefällig? WhatsApp am Montag: «Am Donnerstag geht die Klasse in die Badi.» Email am Dienstag: «Dran denken: Flügeli aufblasen und Ihr Kind eincrèmen.» Zettel am Mittwoch: «Am Freitag ist Baditag!» Hä? WhatsApp am Mittwochabend: «Sorry für die Verwirrung. Das Wetter war unklar. Es bleibt bei Donnerstag!» In der gleichen Woche flitzten Infos umher zum Chindsgi-Waldmorgen, zum Elternabend und zu einer verschwundenen Mütze.
Und wehe, wir Eltern verwechseln oder vergessen etwas. Dann folgt die nächste Nachricht – mit erhobenem Zeigefinger: «Das nächste Mal die Sonnencrème nicht vergessen! Das ist ungesund für Ihr Kind…»
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Die Lehrerinnen und Erzieher meinen es gut und geben wirklich ihr Bestes für die Kinder. Dafür sind wir sehr dankbar. Und jetzt gibt es eh Hoffnung! «Bald führen die Oltner Schulen die Klapp-App ein», kündigt die Lehrerin an. «Da läuft alle Kommunikation in einer einzigen App.» Weil dies meine erste Kolumne ist, will ich an das Gute glauben: Ja, mit der Klapp-App wird es klappen!