«Im Abseits»
Es darf raus. An mir ist ein Fussballnarr verloren gegangen. Schliesslich kreuzten grosse Fussballer meinen Weg. Oder ich den ihren. Mit Ramon Vega besuchte ich Gruppenstunden der Jungwacht Trimbach. Die Brüder Gökhan und Volkan Inler spielten auf dem Spielplatz Robi Olten als ich daselbst matura-frisch ein Praktikum absolvierte. Doch ich bin es nicht. Fussball und ich, das geht nicht. Selten bin ich zügiger mit der Zeitung durch wie wenn seitenweise über Fussball berichtet wird. An den Shirts herbei gezogene Hintergrundreportagen am Radio sagen mir nichts. Endlose Analysen am TV dito. Steuerliche Finten und Spesentricks internationaler Funktionäre beelenden mich. Ich begünstige lieber salärfreies Ehrenamt. Menschenmassen fürchte ich. Den Schwalben auf dem Feld ziehe ich echte vor. Gehupe und Gehabe nach gespielten Partien finde ich hanebüchen. Nationalstolz Dank Nationalelf, obwohl sympathisch bunt, befremdet mich. Dass ich dennoch einmal ein Spiel moderierte, liegt an Ruedi. Er ist da offener. Quasi mein Ballrückzieher. Oder so. Als Satireduo Strohmann-Kauz (Ruedi & Heinz) waren wir einst die Conferenciers für ein Streetsoccermatch zwischen EHCO- und ehemaligen Nationalspielern. Dumm nur, gab ich in der Garderobe noch nicht den Ruedi. Weil, gross war der Schreck der anwesenden Herren Andi Egli, Stephan Chapuisat und Martin Rueda, als ich letzteren fragte, ob er der Schiedsrichter sei. Für Egli war das ein grobes Foul. Da ist wer, der gar nix von Fussball versteht. Das verstand er nicht. Ausgetrippelt. Mein Alter Ego Ruedi aber freute sehr sich übers Spiel und kommentierte treffsicher die Bandenwerbung. Das fachliche oblag Heinz.
