Hug Life!
Festlich soll das Finale werden», so schrieb ich letzten Monat, sofern sich denn Olten auch daran halte. Olten hat sich leider nicht daran gehalten. Beziehungsweise das Leben. Beziehungsweise der Tod.
Letzte Woche verstarb Samuel Rudolf von Rohr. Er war gerade mal 30 Jahre alt. Das ist falsch, das sollte nicht so sein, und als ich letzten Donnerstag davon erfuhr, konnte ich es kaum ertragen, und als ich später im Parlament sass und zum zehnten Mal die immerselben Phrasen hörte, konnte ich es noch weniger ertragen, und so ging das die nächsten Tage, und eigentlich weiss ich auch jetzt noch nicht, was machen mit dem Gedanken, dass Sämi nicht mehr da ist.
Sam war ein Oltner durch und durch, einer der unsere Stadt und ihre Menschen liebte und der an sie glaubte, vor allem auch an ihr Potential. Dass mehr möglich wäre, mehr möglich ist, denn Sämi glaubte nicht nur, sondern machte auch und dass er jetzt nicht mehr machen kann…
Das erste Mal auf Sam traf ich, als er gerade einen Kühlschrank auf einem Sackkarren durch die Schützi hievte. «Das esch e Guete», erklärte mir der damalige Hausherr Oli Krieg. Neun Jahre, vier Festivals, unzählige gemeinsame Events und noch mehr gemeinsam durchgefeierte Nächte und eine Parteigründung später weiss ich: Das war untertrieben. Sämi war nicht nur ein Guter, er war einer der Besten. Einer, der den Sinn des Lebens darin verstand, anderen ihr Leben etwas angenehmer zu machen, ob durch den richtigen Sound oder die richtige Salbe.
90 Texte über und für Olten. Nicht selten hab ich an dieser Stelle auch mal Appelle an euch gerichtet. Mein Letzter: Nehmt euch ein Beispiel an Samuel Rudolf von Rohr – als Oltnerinnen und Oltner (3Tanne4Life!), aber vor allem auch als Menschen. «Hug Life!», so nannte er sein Label. Umarmt das Leben!