Hey hoi, wie gohts?
Regentropfen glitzern über Olten. Bunte Regenschirme ziehen an mir vorbei und es duftet nach Fondue, Churros und Knoblauch. Es ist MIO. Und während die Tropfen auf dem Asphalt tanzen, reise ich gedanklich in die Vergangenheit. Auf der rechten Aareseite zog ich vor fünf Jahren in meine erste Oltner Wohnung. Entlang der Friedenskirche radelte ich täglich zur Arbeit. Vorbei ging es am Bifang-Schulhaus und durch die Aarauerstrasse. Und vor fünf Jahren war ich auch das erste Mal auf der MIO.
Seitdem hat sich viel getan. Auch, dass ich mich bei diesen Kleinstadtevents nicht mehr fremd fühle. Denn ich musste sie lieben lernen, die Feste der Stadt. MIO, Fasnacht, Chilbi: Diese Events leben auch vom Wiedersehen. Nur wer neu ist, sieht nicht wieder, sondern zum ersten Mal. Wer neu ist, sieht Unbekannte. Und wer neu ist, steht daneben, wenn die wenigen Freunde, die man hat, eine nach der anderen aus der Schule oder dem Verein erkennen und quatschen. In der Kleinstadt kennt man sich, das weiss ich mittlerweile. Das schätze ich sehr und finde ich nur selten mühsam.
Man kennt sich. Nur nicht, wenn man neu ist. Fünf Jahre später sehe ich immer noch Unbekannte, aber auch viele Freunde, halte an, plaudere. Ich grüsse alte – also so fünf Jahre alte – Bekannte, erfahre, wie es ihnen geht, und finde es schön, wenn das Update erfreulich ist. Ich entdecke neue und mir bekannte Projekte und Geschäfte aus der Region, gehe in die mir bekannten Festzelte, freue mich auf Crêpes und Raclette. Und hier zeigt sich einmal mehr: Ich befinde mich im Land der Vereine. In denen schweissen Leidenschaften zusammen, hier findet sich Anschluss.
Auch ich habe viele der mir bekannten Gesichter in Vereinen kennengelernt. Und ich freue mich diese auch während Adventsdorf und Fasnacht wiederzusehen, freue mich auf das nächste ehrliche «Hey hoi, wie gohts?».