«Handy»

Es nimmt kein Ende, ständig tragen mir Leute im Städtchen angebliche Skandale zu, über die ich unbedingt schreiben soll. Ein allseits bekannter Oltner Rechtsanwalt zum Beispiel eröffnete mir listig zwinkernd, dass der kürzlich zurückgetretene Stadtpräsident neu den Verwaltungsrat der Städtischen Werke sowie der Aare Energie präsidiert und für dieses Amt 48’000 Franken jährlichbekommt, zusätzlich zu seinem präsidialen Ruhestandsgehalt von 118’642 Franken, das er bis zumErreichen des Pensionsalters bezieht.

Manche Leute stört es nun, dass beide Gehälter von den Oltner Einwohnern bezahlt werden. Andere stört, dass der VR-Präsident von der Stadtregierung gewählt wird - vom gleichen Gremium also, dem der Gewählte bis vor kurzem vorstand.

Ich persönlich sehe darin nichts Skandalöses. Erstens hat der Mann sich diesen Posten seit vielen Jahren gewünscht. Und zweitens ist der Lohn - 3692.30 Franken, wenn man’s auf 13 Monatslöhne rechnet - nicht gerade pharaonisch, falls es sich um einen 100-Prozent-Job handelt. Ich als Sozialdemokratfinde, ein Mindestlohn von4000 Franken wäre angemessen.

Aber eigentlich will ich darüber kein Wort verlieren, man kann sich da nur Feinde machen. Sprechen wir von was anderem. Mein mittlerer Sohn Juri hat mir zugetragen, dass es für moderne Handys jetzt eine Anwendung gibt, bei der man auf «Start» drückt, dann das Handy möglichst hoch in die Luft wirft und nach erfolgreichem Auffangen ablesen kann, wie hoch der Apparat geflogen ist. Allerdings haben amerikanische Handybauer wie Apple die Anwendung gesperrt, weil sehr viele Handys dabei zu Bruchgingen. Und in Amerika, das istbekannt, kann man die eigene Blödheit vor Gericht einklagen und wird zuweilen mit Millionen Dollar belohnt.

Was das jetzt mit Olten und den Städtischen Werken zu tun hat? Nichts, wirklich nicht. Aber es tut niemandem weh und ich mache mir damit keine Feinde.Alex Capus

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