Frohe Weihnachten

Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation und Politiker. (Bild: Dominik Hetzer)

Jetzt habe ich es wieder vermasselt. Einmal mehr hatte ich mir vorgenommen, die Adventszeit mit etwas Ruhe, Besinnlichkeit und Vorfreude zu geniessen. Doch ich bin, wie in vielen Jahren davor, mit Bravour gescheitert. Noch kein einziges Geschenk ist gekauft, noch nie bin ich zusammen mit Martina über den wunderschönen Oltner Adventsmarkt geschlendert oder habe mal im Dezember daheim am Feuer ein gutes Buch gelesen.

Dafür bin ich von Schlussessen zu Schlusssitzung gehetzt, habe unendlich viele Pendenzen im Büro abgearbeitet, und selbst der doch eher geruhsame Solothurner Kantonsrat tagte noch einmal in dieser Woche. Und in all dieser vorweihnachtlichen Hektik geriet sogar glatt das Schreiben meiner Kolumne unters Eis.

Wenn ich denke, was ich noch alles in diesem Jahr erledigen oder wen ich noch alles treffen wollte, so wird mir fast schwindlig. Etwas Trost finde ich in der Beobachtung, dass es den meisten Menschen um mich herum genauso ergeht. Die Welt gebärdet sich wider besseren Wissens als gäbe es keine Zeit nach Weihnachten.

Dabei wird im Januar alles weitergehen wie gehabt. Und eigentlich müssen auch weder das Weihnachtsessen für die liebe Verwandtschaft noch die Geschenke für unsere Liebsten perfekt sein. Also höchste Zeit, mal Arbeit, Terminkalender und Verpflichtungen beiseitezulegen, die Erwartungen an sich selbst und alle andern runterzufahren und den Kompass etwas neu auszurichten.

In den verbleibenden Adventstagen will ich nun endlich die Lichter, Tannenbäume und vorweihnächtliche Stimmung in unserem Städtchen geniessen, meinen Liebsten Aufmerksamkeit schenken, mich freuen und mich bereit machen, mich auf die Stille von Weihnachten und der darauffolgenden Raunächte einlassen. In dem Sinne bitte ich um Nachsicht und wünsche Euch allen ganz frohe Weihnachten!

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