Bye bye Martin Wey
Per Ende Juli übergibt Stadtpräsident Martin Wey den Schlüssel des Stadthauses an Thomas Marbet. Für Martin geht damit ein Vierteljahrhundert politisches Engagement für Olten und die Öffentlichkeit zu Ende. Die letzten acht Jahre – Martins Zeit als Stadtpräsident – waren anspruchsvoll. Angesagt war vor allem Sparen an allen Ecken und Enden. Und zwar auch überall dort, wo es weh tat. In der Bildung, beim Freizeitangebot, in der Kultur, beim Personal.
Aber das fiel nicht immer leicht. Denn Martin Wey ist kein digitaler Zahlenmensch. Er ist vielmehr eine umfassende Persönlichkeit mit breiten Interessen, mit Freude an Menschen und positiver Lebenskraft: eben ein veritabler Brückenbauer.
Amtsträgerinnen und Amtsträger werden oft auf ihre Funktion reduziert. Sie füllen nicht nur mehr oder weniger gut ihr Amt aus. Das Amt füllt auch sie aus. So hat eben Martin Wey Olten, und Olten hat ihn geprägt. Im Falle des Stadtpräsidenten ist das die Rund-um-die-Uhr-Verantwortung für eine Stadt, ein politisches Kollegium und das Wohlergehen der Bevölkerung in guten und weniger guten Zeiten. Viel Persönliches muss da hintenanstehen. So etwa die Familie, Fussball- und Hockeyspiele, Italien und seine Weine, das Klavier oder das Zechen in geselliger, durchaus bunter Freundesrunde.
So wie ich mich als Freund über Martins Wahl zum Oltner Stadtoberhaupt freute und ihn als Stadtpräsidenten schätzte, so sehr freue ich mich für ihn und seine Frau Trudi, dass er nun mutig den Weg zu einem neuen Lebensabschnitt unter die Füsse nimmt. Wenn im Schöngrund künftig vermehrt melancholische, virtuose oder jazzige Klaviertöne erklingen, so hat möglicherweise ein vielschichtiger, ganz besonderer Mensch zu innerer Freiheit gefunden.