Brückenbauen - eine Ode an unsere Stadt
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum unser Olten gerade hier zwischen Froburg, Born und Säli entstanden ist? Hat doch Hägendorf eine viel schönere Weitsicht, in Lostorf steht ein veritables Schloss, in Egerkingen und Oftringen kreuzen sich Autobahnen, in Oensingen wachsen die besten Zwiebeln und in Solothurn residieren zwei Bischöfe.
Die Antwort ist einfach: Olten ist seit der Zeit der Römer eine Brückenstadt. In Olten führen die Wege von West nach Ost und von Nord nach Süd über die Aare. Hier grenzte die alemannische an die romanische Kultur, in Olten hielt man Traditionen hoch und kämpfte doch stets für den Fortschritt, aus unserer Stadt hinaus entwickelte sich das Eisenbahnnetz. Olten ist als Brückenstadt Geburtsstätte unzähliger Ideen, Vereinigungen und Initiativen von nationaler Bedeutung. Brückenbauen ist mehr als nur Pfähle in den Flussboden rammen und mit Holzbrettern verbinden. Brückenbauen ist die Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden und unüberwindlich Erscheinendes zu verbinden.
In den letzten Jahren ist der Brückenbau in den Hintergrund gerückt. In vielen Bereichen wird lieber das eigene Gärtchen kultiviert und das Trennende betont.
Wie wäre der Vorsatz für das noch junge Jahr: wir Oltnerinnen und Oltner suchen wieder mehr das Gemeinsame und das Ver-bindende. Wir hören zu und nehmen die vermeintlich andere Seite als bereichernd und er-gänzend wahr. Wir beginnen Brücken zu bauen zwischen Nachbarn, Quartieren und Stadtseiten, von Alt zu Jung, von der Linken zur Rechten, von Stadt zu Land, von Zivilgesellschaft zu Wirtschaft oder von der Politik zur Schule. Affaire à suivre.