Breakout-Moment

Jacqueline Straub, Journalistin, Theologin und Buchautorin.
         
         
            
               (Bild: Melanie Wetzel)
Jacqueline Straub, Journalistin, Theologin und Buchautorin. (Bild: Melanie Wetzel)

Im Frühsommer war ich in Deutschland, in Wangen im Allgäu. Die kleine Stadt Wangen ist wirklich hübsch. Als ich dort weilte, war das Wetter herrlich. Die Sonne schien, und ich konnte ohne Jacke durch die Altstadt laufen. Die Menschen waren sichtlich gut drauf – vermutlich war es einer der ersten Sonnentage – und die Menschen wollten diese Sonnenstrahlen vollends auskosten. Das pure Leben war dort zu spüren. Durch die Fussgängerzone liefen etliche Menschen, die Tische vor den Cafés waren alle besetzt.

Mitten in der Stadt, auf einem grösseren Platz vor der Kirche, spielten Kinder mit ihren Eltern und unterhielten sich bei einem Getränk. Jugendliche standen vor der Kirchentüre und spielten am Handy. Der ganze Platz vor der Kirche war voll. Dutzende Stimmen waren zu hören. Und dann öffnete ich die Kirchentüre. Hinter mir fiel sie ins Schloss. Plötzlich war Ruhe inmitten der lärmigen Stadt. Einfach kurz durchatmen und ankommen. Dieser «Breakout-Moment» hat mir sehr gut getan. Genau das habe ich gebraucht. Für einen kurzen Moment Stille, die mich im Alltag stärkt.

Für den Körper sind Zeiten der Stille sehr wichtig, um entspannen zu können – und damit zu neuer Energie zu kommen. Bereits zwei Minuten täglich in bewusster Stille zu sein, soll sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Stille stärkt uns für den Alltag und macht uns gesund. Solche «Ruhe-Orte», an denen ich für zwei Minuten – oder auch mehr – auftanken kann, habe ich auch in Olten: und zwar in den Kirchen. Sei es die Kapuzinerkirche, St. Martin, St. Marien oder die christkatholische Kirche St. Martin. Ein «Breakout-Moment» kann natürlich auch in der Natur oder bei einer feinen Tasse Tee geschehen. Wo ist Ihr «Ruhe-Ort», und haben Sie sich heute schon zwei Minuten Stille gegönnt?

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