«Ausserkantonales» Olten
«Woher seid ihr?», fragt der Moderator anlässlich eines Auftrittes von Strohmann-Kauz in Solothurn vor dem Anlass. «Aus Bern und Olten», antworten wir. Worauf er: «Schade.» Wir fragen uns, was daran schade sein soll und ihn: «Wieso?» Die Begründung: «Wenn ihr aus Solothurn wärt, hätte ich einen Job für euch.» «Aha. Lokale Förderung», denken wir, wollen dennoch mehr erfahren: «Worum geht’s?» Solothurn sei Gastkanton an der Olma und für die Eröffnungsgala suche er noch Künstler. Strohmann und Kauz blicken sich irritiert an. Und erwidern: «Olten liegt doch im Kanton Solothurn.» Sein Schweigen ist lang und laut.Leise hingegen das folgende: «Ah ja.» Mein Bühnenpartner ist schier ausser sich. Mir sind derlei Gegebenheiten nicht ganz neu. Zudem habe ich Monate zuvor eine entsprechende Anfrage zurückgewiesen, weil sie vom zuständigen Regierungsrat via meinem Vater kam. Damals Regierungsrat. Falscher Weg. Punkt. Das will Kauz nicht auf uns sitzen lassen, also schwingen wir uns hinter die Tasten und fragen ganz oben, knapp unter der Regierung nach. Die Rehe sind morgens aufgescheucht, der Anruf folgt nachmittags. Eigentlich suche er etwas Musikalisches, erklärt sich der Moderator. Klar. Für dumm verkaufen können wir uns selber. Ist altes Brot, weil schon eine Weile her. Eigentlich auch schon vergessen. Bis ich vom Grossereignis «100 Jahre Landesstreik» in Olten las. Denn besagter Moderator ist Projektleiter dieser Schose. Weiss nicht, was ich davon halten soll. Der Batzen, den hier Kultur generiert, ist ganz schön gross. Hoffe, er hat Grösse genug, viel Oltner Gewerbe für diesen Anlass zu berücksichtigen. Auch sollte es «ausserkantonal» sein.
