Am Wasser zu Hause
Auf acht Rädern rollen wir über den schattigen Aareweg. Vier davon rattern unter dem Brett, das sich unter meinen Füssen befindet, über den Asphalt und über kleine Äste. Ich versuche mit den zwei Fahrrädern mitzuhalten, während über den Bäumen der schattigen Allee die Sonne drückt. Gleichzeitig ziehen auf der Aare Kajakfahrerinnen und Aarebötler jeweils Richtung Olten oder Winznau. Und ein paar Kilometer später: tanzendes Grün vor himmlischem Blau. Auf dem Rücken liegend blicke ich bei Winznau gen Himmel, beobachte einen kurzen Moment die tanzenden Blätter. Es ist ein Sonntagnachmittag und das Grün wirft einen angenehmen Schatten auf den Sand, auf dem ich es mir gerade bequem gemacht habe. Ein paar Decken weiter knistert zu den Gesprächen meiner Freunde das Feuer, das gleich den frischen Aarefisch, noch knackiges Gemüse und den Grillkäse knusprig machen soll. «Wäre morgen Mittag jemand dabei, irgendwo zu grillieren? Hab gestern `nen Fisch gefangen und schaffe den nicht alleine», war die Frage in der WhatsApp-Gruppe, die uns hier am Wasser zusammenführt.
Wir folgten dem Ruf und warten nun mit aller Zeit der Welt auf die Glut, während neben uns die Aare unermüdlich zwischen den Ufern hindurch rauscht. Dieser Abschnitt ist etwas wilder und trotzdem beruhigend. Und beruhigend ist nicht nur der Blick darauf, sondern auch der Weg da rein. Der Weg ins kühle Nass senkt bei knapp 36 Grad, trotz piksender Steine auf dem Grund, den Puls. Der Sommer ist Wasser, und wo Wasser ist, fühle ich mich wohl.
Früher war das an der Elbe und Alster. Doch da blieb oft nur der Blick auf die Gewässer, die vor allem den Containerschiffen und kleinen Dampfern gehörten. Und so geniesse ich diesen Sommertag an und in dem Wasser, das auch in Olten das Panorama vor der Stadtmauer komplettiert.