Abschiedskolumne
Es ist gut. Es ist Zeit. Eine gute Zeit, um Abschied zu nehmen. Manche denken vielleicht: «Scha- de», andere: «endlich.» Auch gut. Weil gefällig zu sein, ist nicht so mein Ding. Ob richtig ist nicht wichtig, weil richtig genauso wie wichtig nicht für alle gleichermassen wichtig und richtig. Kurzes Vorspiel, tiefer Sinn, dies ist meine letzte Kolumne hier drin. Werde es vermissen. Aber die Zeit, wovon ich aufgrund des beruflichen Erfolges, weniger habe, hat mich mitunter dazu bewogen. Ich danke an dieser Stelle allen, die mir einen Grund zum Schreiben gaben. Was keineswegs be- deutet, dass ich für das, was sie taten oder zu tun planten jeweils auch dankbar war. Weil ich schlicht nicht alles verstehe, was getan ward und wird. Von Herzen bedanken möchte ich mich zudem für die unzähligen Rückmeldungen. Es überraschte mich stets, wer alles die Kolumnen las, wie heterogen mein Publikum ist, wobei das «mein» hier einen Anspruch andeuten könnte, der gar nicht existiert. Der Anspruch war und ist einzig, nicht nur für die geschrieben zu haben, die lesen wollten, was ich zu schreiben habe, sondern auch für Menschen, welche nicht zwangsläufig damit einverstanden waren, was sie von mir lasen und glaubten zwischen den Zeilen verstanden zu haben. Ein spannender Nebeneffekt von Rückmeldungen ist ja, das sie zuweilen mehr über die Person etwas aussagen – im positiven Sinne wie andersrum – als über das, worüber sie eine Rückmeldung zu geben beabsichtigen. Kurz, es war mir stets Freude und Ehre zugleich. Mit Stolz erfüllt mich, dass ich nun meinen Platz für eine junge, talentierte und engagierte Frau räumen kann. Hebet Sorg zueinander. Und zur Stadt. Bitte.