Wort-, aber keineswegs tonlos

Schenkung Am Samstagnachmittag übergab die Rentsch-Stiftung die Eisenplastik «Wortlos» im Rahmen einer kleinen Feier an das Kantonsspital Olten. Die Buchstabenkugel schmückt nun den Vorplatz vor dem Haupteingang.

Heiko Schütz, Schöpfer der «Wortlos»-Eisenplastik (links), und Fritz Schär, Präsident der Rentsch-Stiftung, freuen sich, dass das Kunstwerk nun vor dem Haupteingang des Kantonsspitals eine neue Heimat gefunden hat. (Bilder: Achim Günter)

Heiko Schütz, Schöpfer der «Wortlos»-Eisenplastik (links), und Fritz Schär, Präsident der Rentsch-Stiftung, freuen sich, dass das Kunstwerk nun vor dem Haupteingang des Kantonsspitals eine neue Heimat gefunden hat. (Bilder: Achim Günter)

Das Kunstprojekt bot Anlass zu angeregten Diskussionen.

Das Kunstprojekt bot Anlass zu angeregten Diskussionen.

Zum Schluss der kleinen Feier entlockte Schlagzeuger Noby Lehmann mit zwei Klöppeln einer «Wortlos»-Kugel harmonische Klänge.

Zum Schluss der kleinen Feier entlockte Schlagzeuger Noby Lehmann mit zwei Klöppeln einer «Wortlos»-Kugel harmonische Klänge.

Feier und Apéro fanden wegen des Wetters im Restaurant des Spitals statt.

Feier und Apéro fanden wegen des Wetters im Restaurant des Spitals statt.

Das Areal des Oltner Kantonsspitals ist um eine Zierde reicher. Am letzten Samstag fand die feierliche Übergabe der Eisenplastik «Wortlos» des Berner Künstlers Heiko Schütz statt. Die Oltner Rentsch-Stiftung, die bisherige Besitzerin der Kugel aus lauter Buchstaben, schenkte sie dem Spital. Der Feier wohnten Freunde und Bekannte des Künstlers, Mitglieder und Freunde der Rentsch-Stiftung sowie Vertreter des Kantonsspitals bei.

Einmal mehr nicht gut mit der Rentsch-Stiftung meinte es Petrus. Der Heissluftballon, der im selben Erscheinungsbild wie die Eisenkugel daherkommt und Teil des Kunstprojekts ist, konnte wie schon Ende September 2022 in der Schützenmatt nicht aufgeblasen werden. Damals wurde das gesamte Projekt der Öffentlichkeit präsentiert. Am vergangenen Samstag waren das Wetter und die -prognosen derart garstig, dass sogar die Feier und der Apéro weitab von der Eisenplastik vonstattengingen: im Restaurant des Spitals.

Lange Standortsuche nimmt gutes Ende

Dr. Lukas Eisner, interimistischer Direktor des Spitals, richtete als Gastgeber und Beschenkter vorab einige Begrüssungsworte an die Gästeschar. Normalerweise, meinte er, schaue man ja einem geschenkten Gaul nichts ins Maul. «In diesem Fall schauen wir allerdings sehr gerne hin. Das Kunstwerk ist eine grossartige Ergänzung für uns hier im Kantonsspital.»

Vor elf Monaten, als der Anlass in der Schützenmatt stattfand, war der künftige Standort der 1,2 Tonnen schweren und knapp drei Meter breiten Eisenplastik noch nicht festgelegt. Gespräche mit der Stadt Olten hatten zu keinem Ergebnis geführt. So wurden in der Folge gar Orte in der weiteren Umgebung evaluiert.

Doch dann, erläuterte Fritz Schär, seit zehn Jahren Präsident der Rentsch-Stiftung, habe man sich daran erinnert, dass die Firma Rentsch lange Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Spital angesiedelt gewesen sei. Noch heute erinnere zudem die Villa Rentsch an der Baslerstrasse daran, dass die Familie Rentsch beim Spital ihren Wohnsitz gehabt habe. Als die Stiftung schliesslich der Spitalleitung den Vorschlag unterbreitete, die Plastik am jetzigen Standort vor dem Haupteingang aufzustellen, stiess sie damit sofort auf Gegenliebe. Schär schloss mit den Worten: «Wir haben alle Freude daran – und hoffen, dass alle jene, die dieses Kunstwerk betrachten, ebenfalls Freude daran haben werden.»

Peter Killer, unter anderem ehemaliger Leiter des Kunstmuseums Olten und ein langjähriger Bekannter des Künstlers Heiko Schütz, schilderte dann wortreich Leben und Werk des «Wortlos»-Schöpfers. Der 69-Jährige lebt und arbeitet heute in Niederönz. Lange Jahre als «Schrottkünstler» tätig, wurde ihm das Schrottsammeln auf dem Areal von Stahl Gerlafingen schliesslich untersagt. «Das Ende der Schrottphase war jedoch der Anfang seiner produktivsten und vermutlich auch erfolgreichsten Arbeitsphase», würdigte Killer.

Zum Schluss der kleinen Feier erweckte der Schlagzeuger Noby Lehmann die «Wortlos»-Plastik zum Leben. Er brachte eine kleinere Version der Kugel zwar nicht zum Reden, aber doch zumindest zum Klingen.

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