«Visitenkarte fürs Aarestädtchen»
Ländiweg Am vergangenen Freitagnachmittag wurde der neugestaltete Ländiweg in einem kleinen Festakt der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben.
Endlich ist es so weit. Der 135 Meter lange Ländiweg zwischen Bahnhof und Holzbrücke kann seit Ende letzter Woche wieder begangen werden. Rund ein Jahr war er geschlossen gewesen wegen zahlreicher baulicher Massnahmen. Zuerst mussten die zu erhaltenden Infrastrukturanlagen saniert werden, ehe die Gestaltung des neuen Ländiwegs in Angriff genommen werden konnte.
Die Oltner Baudirektorin Marion Rauber hiess am Freitagnachmittag um 16 Uhr zahlreiche geladene Gäste aus Politik und Verwaltung zur «Öffnung des Ländiwegs» willkommen. Es sei noch nicht die Eröffnung und auch noch nicht die Einweihung. «Diese finden dann im Frühling statt, wenn alles fixfertig ist und das Wetter wieder Festivitäten zulässt», versprach sie. Angedacht ist ein dreitägiges Fest. Aber erst, wenn Buvettenbetreiber auf dem Ländiweg gefunden sind.
Sie wies in ihrer Ansprache darauf hin, dass der Name des Weges Bezug nehme auf eine Schifflände, die sich einst am rechten Aareufer befunden habe. In jüngerer Vergangenheit sei der Ländiweg in reisserischen Medienstorys als «hässliches Entlein» oder als «Schandfleck von Olten» bezeichnet worden. Das soll der Vergangenheit angehören. Rauber sagte: «Der Ländiweg ist nicht nur neu, sondern hat auch ein neues Gesicht und eine neue Identität erhalten. Endlich haben wir eine attraktive Fussverbindung vom Bahnhof zur Altstadt – eine Visitenkarte für unser Aarestädtchen.»
Statt 2.70 Meter ist der Weg nun maximal 7 Meter breit. Den kritischen Stimmen, die den Weg derzeit noch als karg empfinden, warf Rauber zu: «Wir sind noch nicht ganz fertig. Die Sitzgruppen aus Lärchenholz rund um die Bäume fehlen noch, ebenso die beiden Buvetten, die im Frühling noch folgen werden.» Überhaupt biete der Ländiweg 2.0 viele Nutzungsmöglichkeiten. Als Premierenanlass findet der städtische Neujahrsapéro am 2. Januar auf dem Ländiweg statt.
Das fertige Produkt soll den Flussraum erlebbarer machen. Einen direkten Zugang zur Aare gibt es indes nur beim Schwanenmätteli. Aber verschiedene Grüninseln und Sitztreppen sollen zum längeren Verweilen am Ländiweg einladen – in ein paar Monaten vielleicht schon mit Schatten. Die Stadtgärtnerei hat nämlich insgesamt 26 Bäume, 20 Kletterpflanzen sowie 549 Stauden und Gräser gepflanzt. Und wenn aus den 2079 Blumenzwiebeln im Frühling Blüten spriessen werden, fühlen sich neben den Menschen dereinst bestimmt auch zahlreiche Insekten heimisch am neuen Ländiweg.