Veloumfrage stiess auf reges Interesse

Masterplan Velo Im vergangenen Herbst nahmen knapp 900 Personen an einer Umfrage zum Masterplan Velo der Stadt Olten teil. Das Augenmerk liegt nun auch auf Sofortmassnahmen.

Knapp 900 Personen haben an der webbasierten Umfrage zum Masterplan Velo für die Stadt Olten vom 19. September bis 7. November 2022 teilgenommen und ihr lokales Wissen und ihre Anliegen eingebracht – im Vergleich zu den rund hundert Teilnehmenden an den jährlichen Umfragen am Prix Velo ein sehr hoher Wert. Rund 90 Prozent aller Teilnehmenden sind zwischen 20 und 65 Jahre alt, knapp 10 Prozent über 65 Jahre; Personen unter 20 Jahre haben nur 14 mitgemacht.

Die Teilnehmenden der Umfrage nutzen das Velo überwiegend täglich (56%) oder zumindest regelmässig (27%). Sie wohnen oder arbeiten in der Stadt selber oder in der umliegenden Agglomeration.

Stadtseitenverbindungen in der Kritik

Bei der Umfrage wurden rund 1700 bereits heute mit dem Velo gefahrene Alltagswege eingezeichnet, die als möglichst direkte Verbindungen vielfach entlang der Hauptachsen verlaufen. Fast alle diese Wege führen durch das Stadtzentrum und queren die Aare. Viele der Wege haben das Start- oder Endziel ausserhalb des Stadtgebietes, was zeigt, dass die Veloplanungen mit den Nachbargemeinden abgestimmt werden müssen. Bei den ebenfalls erfassten rund 700 Wunschlinien – Verbindungen, die heute nicht fahrbar oder unattraktiv sind – wurden vor allem bessere und zusätzliche Stadtseitenverbindungen gewünscht und damit die Stossrichtungen des Räumlichen Leitbildes bestätigt. Die Palette reicht vom geplanten Aaresteg mit Durchbindung des Bahnhofs über die Öffnung des Winkels und bessere Verbindungen ins Säliquartier bis zum Ausbau der Fussgängerpasserelle im Industriequartier.

Insbesondere auf den Hauptverkehrsachsen Aarauer-/Unterführungsstrasse, Frohburgstrasse/Baslerstrasse, Bahnhofquai und Aarburgerstrasse wurden rund 1000 Strecken beziehungsweise Abschnitte eingezeichnet, welche als gefährlich empfunden werden; neben einer zu hohen Anzahl Autos wurde dies vor allem mit einer zu schmalen oder gar fehlenden Veloinfrastruktur begründet. Hinzu kommen rund 1000 Gefahrenhinweise an Knoten oder Kreuzungen, von der Handelshofkreuzung und dem Bahnhofplatz über den Postplatz und den Sälikreisel bis zum Knoten Rötzmattweg/Gäustrasse. Die grosse Mehrheit dieser Gefahrenstellen liegt auf Hauptverkehrsachsen und beginnt schon beim Einspuren auf dem Weg dorthin.

Mit der Situation der Veloabstellplätze ist die eine Hälfte der Befragten zufrieden, die andere hingegen nicht. Zuwenig Veloparkplätze im öffentlichen Raum werden im Raum des Bahnhofs sowie in den zentralen Orten und bei öffentlichen Bauten und Anlagen ausgemacht. Auch was die Qualität der vorhandenen Abstellplätze angeht, stehen der Bahnhof und die Innenstadt im Zentrum. Kritikpunkte sind vor allem fehlende Überdachungen und Anschliessmöglichkeiten. An Massnahmen werden vor allem ein Ausbau der Veloinfrastruktur (rund 75%) und eine verbesserte Führung bei Baustellen (rund 70%) postuliert, gefolgt vom Angebot an Abstellplätzen und einer besseren Wegweisung mit je rund 50 Prozent.

Masterplan Velo bis Ende 2023

Die gesammelten Informationen fliessen in die Erarbeitung des Masterplans Velo bis Ende 2023 ein. Zielsetzung ist ein durchgehendes, attraktives und sicheres Netz, gesichert durch Massnahmen, die eine positive und einladende Velokultur etablieren. Da dies in der Regel längere Planungsprozesse mit dem für das übergeordnete Velonetz zuständigen Kanton erfordert, liegt das Augenmerk aber auch auf Sofortmassnahmen, die zu raschen Verbesserungen führen. sko

www.olten.ch

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