Trockenheit – ein Sicherheitsrisiko für den Vitaparcours Bannwald
Vitaparcours Der Herbst lockt Jogerinnen und Jogger in den Wald. Am Beispiel des Vitaparcours Bannwald sind wir der Frage nachgegangen, wer am Joggingpfad für Sicherheit und Ordnung sorgt.
Norbert Schmid, Bereichsleiter Bau und Unterhalt beim Werkhof Olten, ist mit seinem Team darum besorgt, dass sportsfreudige Oltnerinnen und Oltner den Vitaparcours Bannwald stets in einem tadellosen und sicheren Zustand vorfinden. Startpunkt und Ziel der fast drei Kilometer langen Strecke, die mit insgesamt 15 Übungen gespickt ist, liegen etwas oberhalb des Alters- und Pflegeheims Weingarten. «Im Frühling und Herbst werden Unterhaltsarbeiten erledigt, fahren wir die Route ab, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist», erzählt Schmid.
Zunehmend wird dabei auf die Standfestigkeit der Bäume, die den Weg säumen, geachtet: «Wegen der Trockenheit sind manche Bäume instabil. Hier prüfen wir alles genau und melden dem Förster, wenn wir ein Sicherheitsrisiko entdecken. Selber eingreifen können wir nicht, da der Wald ja Land der Bürgergemeinde ist.»
In den Sommermonaten schneiden Mitarbeitende des Werkhofs Sträucher und Gräser entlang der Route zurück, pflegen die Wege und prüfen, ob die Turngeräte in guten Zustand sind.
Aufsicht der Stiftung
Der Vitaparcours in Olten ist einer von rund 500 seiner Art in der Schweiz. Der bekannte Name geht auf den ersten, 1968 mit Unterstützung der damaligen Vita Versicherungsgesellschaft in Zürich eröffneten Parcours zurück. Die heutige Stiftung Vita Parcours ist verantwortlich für die strategische Leitung und die Weiterentwicklung der Parcours in der ganzen Schweiz. So definiert sie etwa, welche Übungen angeboten werden, liefert dazu die entsprechenden Anleitungen und Beschilderungen gratis. Als Sponsor fungiert die Zürich Versicherungsgesellschaft, weshalb auch deren Logo stets die Beschilderungen im Parcours ziert. Die baulichen Massnahmen an Geräten und Wegen sowie die diesbezüglichen Materialkosten gehen zu Lasten der Trägerschaften, die im Fall des Vitaparcours Bannwald die Einwohnergemeinde Olten ist.
«Was die Ausgestaltung des Parcours, wie die Beschaffenheit des Weges, anbelangt, sind wir frei», sagt Schmid. Jedes dritte Jahr kommt ein Experte der Stiftung vorbei, um zu sehen, ob in Olten alles nach dem rechten läuft, der Parcours den Vorgaben entspricht: «Bisher hatte der Experte nichts Grösseres zu bemängeln», sagt Schmid schmunzelnd.
Schweizer Idee erobert die Welt
Seit der ersten Gründung in den 1960er-Jahren haben Vitaparcours die Schweiz erobert. Im Jahr 1970 wurde in Bern der 50. Vitaparcours eröffnet, 1973 weihte man den 100. Vitaparcours ein – und im Jahr 1990 den Vitaparcours Nummer 500. Seither ist die Zahl relativ stabil. In 81 Prozent der Fälle sind Trägerschaften Gemeinden, zwölf Prozent sind Privatorganisationen wie Turnvereine, Ski- oder Fussballklubs sowie Wandergruppen und sieben Prozent sind Tourismusorganisationen.
In Schweizer Wäldern sind Vitaparcours fester Bestandteil des Landschaftsbildes – gemäss einer Bevölkerungsumfrage des Bundesamts für Umwelt (BAFU) gehört der Vitaparcours auch zu den beliebtesten Freizeiteinrichtungen im Wald. Vitaparcours nach Schweizer Vorbild wurden auch in Deutschland ins Leben gerufen. Einst soll es 1500 sogenannter «Trimm-Dich-Pfade» gegeben haben. Zudem hätten Auswanderer weltweit Vitaparcours eröffnet – etwa auf den Fiji-Inseln oder in Kenia.
Noch ein Vitaparcours
Einen weiteren Vitaparcours mit dem Namen Ischlag gibt es ganz in der Nähe von Olten, in Starrkirch-Wil. Auch dieser entspricht den Vorgaben der Stiftung Vita Parcours, ist 2,3 Kilometer lang und hat Ausgangs- und Endpunkt beim Holzschopf der hiesigen Bürgergemeinde. Und: Etwas abseits des Vitaparcours Bannwald existiert eine Finnenbahn und ein Walderlebnispfad, der vom Forstbetrieb Unterer Hauenstein betrieben wird.