Teams für Projektwettbewerb Kunstmuseum ausgewählt

Olten Der Anfang Jahr ausgeschriebene Projektwettbewerb «Kunstmuseum Olten und Wohn- und Geschäftshaus» ist auf ein sehr grosses Echo in der Welt der Architektur gestossen: Insgesamt 98 Büros aus nah und fern haben sich in der Präqualifikation dafür beworben, dass sie am eigentlichen Wettbewerb teilnehmen dürfen.

Grosses Interesse: Nicht weniger als 98 Architekturbüros reichten beim Projektwettbewerb «Kunstmuseum Olten und Wohn- und Geschäftshaus» ihre Bewerbung ein. (Bild: Bruno Kissling)
Grosses Interesse: Nicht weniger als 98 Architekturbüros reichten beim Projektwettbewerb «Kunstmuseum Olten und Wohn- und Geschäftshaus» ihre Bewerbung ein. (Bild: Bruno Kissling)

Das Gemeindeparlament der Stadt Olten hat an seiner Sitzung vom 24. September 2020 mit 37:0 Stimmen beschlossen, dass das Kunstmuseum an der Kirchgasse bleiben, aber von der stark sanierungsbedürftigen Nummer 8 ins Nachbarhaus Kirchgasse 10, das ehemalige Naturmuseum, wechseln soll. Als Raumbedarf wurden 1600 Quadratmeter Nutzfläche definiert.

Kunstmuseum neu in Nummer 10

Die denkmalgeschützte Liegenschaft Kirchgasse 10 eignet sich aufgrund ihrer Gebäudestruktur mit grosszügigen Raumgrössen und -höhen und ihrem soliden und gut erhaltenen Tragwerk ausgezeichnet als Standort für das neue Kunstmuseum Olten; fehlende Räumlichkeiten, wie zum Beispiel ein grosser Ausstellungssaal, können in einem Anbau auf der Seite des Munzingerplatzes ergänzt werden. Das neue Kunstmuseum soll klein, aber fein sein, der Betrieb – Personal, Sammlungsbetreuung, Ausstellungsprogramm – soll nach dem Umzug in gleichem Umfang wie heute weitergeführt und nicht vergrössert werden. Die Ausstellungsräume sollen in Zukunft so angeordnet sein, dass zwei parallele Ausstellungen möglich sind und dadurch auch während Ausstellungsaufbauten ein durchgehender Ausstellungsbetrieb stattfinden kann.

Das sanierungsbedürftige Gebäude Kirchgasse 8 kann aufgrund der zahlreichen Abweichungen vom Ursprungszustand innerhalb des bisherigen Volumens umgebaut, verändert oder auch durch einen zeitgemässen, ortsbaulich und architektonischen überzeugenden Neubau ersetzt werden. Im Erdgeschoss ist derzeit eine publikumsorientierte Nutzung vorgesehen, aus welcher sich Synergien mit dem Kunstmuseum ergeben können, im 1. Obergeschoss eine Nutzung in Zusammenhang mit der Erdgeschossnutzung oder Büros und darüber Wohnungen. Beide Gebäude sollen durch ihre Nutzung, ihre räumlichen Bezüge und ihre Adressierung sowohl zur verkehrsfreien Kirchgasse als auch zum Munzingerplatz zur Belebung der Innenstadt von Olten beitragen.

Anfang Jahr wurde ein einstufiger Projektwettbewerb nach SIA 142 gemäss dem Submissionsgesetz respektive der Submissionsverordnung des Kantons Solothurn in einem selektiven Verfahren öffentlich ausgeschrieben. In der ersten Phase konnten sich Teams im Rahmen einer Präqualifikation bewerben, in der sie ihre Eignung für die Bewältigung der Aufgabe nachweisen mussten. Dabei ging es insbesondere um ihre Qualifikation in den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Baumanagement, Gebäudetechnik und Nachhaltigkeit sowie ihre personelle und organisatorische Leistungsfähigkeit. Vorgesehen wurde, zum Projektwettbewerb als zweiter Phase des Submissionsverfahrens zehn bis 14 Generalplanerteams einzuladen, davon zwei bis vier Teams mit Nachwuchsbüros aus dem Bereich Architektur.

98 Teams haben Bewerbung eingereicht

Wie sich herausgestellt hat, ist die aufgezeigte Aufgabenstellung im Zentrum der Stadt Olten attraktiv: Insgesamt 98 Teams haben in den letzten Wochen ihre Bewerbung eingereicht, um einen Projektvorschlag auszuarbeiten und einzureichen. Die Palette der internationalen Bewerber reicht von Antwerpen über Berlin, Florenz und London bis Sevilla; hinzu kommen sieben Büros mit kantonal-lokalem Bezug, rund ein Dutzend Newcomer und der Rest bewährte Büros verschiedenster Grösse aus der Schweiz.

An einer eintägigen Sitzung hat nun die Jury mit Martin Steinmann (Aarau, Juryleitung), Stephanie Bender (Lausanne), Marlis David (Solothurn), Lars Mischkulnig (Biel) und Marco Zünd (Basel) als Fachpreisrichterinnen und -richtern sowie Stadträtin Iris Schelbert, Kurt Schneider (Leiter Direktion Bau), Markus Dietler (Leiter Direktion Präsidium) und Dorothee Messmer (Direktorin Kunstmuseum) 14 Teams ausgelesen, welche nun bis 17. Juni einen Wettbewerbsbeitrag eingeben können: je zwei Teams aus den Bereichen «Nachwuchs», «kantonal-lokal» und «international» sowie acht weitere Büros aus der Schweiz.

Nach Abschluss der Jurierung Ende August werden die zur Beurteilung zugelassenen Projekte im Kunstmuseum öffentlich ausgestellt. Es ist vorgesehen, im Anschluss das Generalplanerteam des empfohlenen Wettbewerbsprojekts mit der Bearbeitung der Bauaufgabe zu beauftragen. In der Folge soll dem Gemeindeparlament ein Projektierungskredit für die Erneuerung des Kunstmuseums vorgelegt werden, nach der Projektierung dann voraussichtlich im Jahr 2022 der eigentliche Baukredit. sko

www.olten.ch

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