«Stricken hat sich zu Sucht entwickelt»
Träffpunkt Ruttiger Rund ums Alters- und Pflegeheim Ruttiger sind derzeit Kunstwerke aus Wolle zu bestaunen, geschaffen von Bewohnerinnen und Bewohnern.
Rund ums Alters- und Pflegeheim Träffpunkt Ruttiger ist die Welt derzeit eine ganz besonders bunte. Seit rund einem Monat zieren farbenfrohe Kunstwerke aus Strickwaren die Umgebung des Heims. «Es ging darum, unsere Umgebung zu verschönern und bunter zu gestalten – nach all dem, was passiert ist», erklärt Heimleiter Matthias Christ.
Seinen Anfang genommen hatte das Ganze in der zweiten Corona-Welle, also im Spätherbst 2020. «Damals, als unsere Bewohnerinnen und Bewohner das Heim nicht mehr verlassen und auch niemanden mehr empfangen durften», erinnert sich Christ. Die Initiative zum freiwilligen Projekt ergriffen hatte das Aktivierungsteam des Heims. Beteiligt daran haben sich wenig überraschend vor allem Frauen. Aber nicht nur. Zwar haben laut Christ schon nur Frauen gestrickt. Manche Männer aber hätten das Projekt mittels anderer handwerklicher Arbeiten unterstützt.
Entstanden sind bisher rund 20 Werke. Da wurden beispielsweise Lampenständer, Baumstämme oder Velos eingefasst. Jüngst würden, sagt Christ, sogar Rollatoren von Bewohnern mit Strickwaren verschönert. Ausgestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich sind die bunten Werke seit ungefähr einem Monat. Das Projekt indes ist noch gar nicht abgeschlossen. Der Heimleiter meint schmunzelnd: «Das Stricken hat sich zu einer Sucht entwickelt – bis jetzt. Es wird noch immer fleissig gestrickt.»
Die Bewohnerinnen und Bewohner freuten sich sehr darüber, dass die Arbeiten nicht bloss als Beschäftigungstherapie dienten, sondern nun auch ausgestellt würden. Irgendwann, wenn der Zahn der Zeit beziehungsweise das Wetter etwas zu sehr an den wollenen Kunstwerken genagt haben wird, werden sie wieder entfernt werden. Bis im Herbst aber, verspricht Christ, bleiben sie sicher ausgestellt.