So bunt wie eine Jam-Session
Künstlerpaar Doro Keller malt Bilder, Anton Strittmatter erschafft Glasskulpturen. Ab dem 24. Februar sind die Werke des Ehepaars an einer Ausstellung in der Oltner «Galerie 23» zu bestaunen. Die Ausstellung verspricht viel Farbe und kunstvolle Figuren.
Doro Keller und Anton Strittmatter geben sich in ihrem Atelier Kowerk an der Aarauerstrasse in Olten ganz ihrer Kunst hin – sie malt Bilder und gibt Malcoaching, er stellt kunstvoll arrangierte Glasskulpturen her. Wer das Atelier betritt, findet sich in einer Bildersammlung unterschiedlichster Stilrichtungen wieder. Man käme nicht auf die Idee, dass die Werke alle von ein und derselben Künstlerin stammen: «Im Atelier hänge ich Bilder in ganz verschiedenen Techniken auf, als Beispiele für mein Malcoaching», sagt die 59-Jährige. Im folgenden Raum, der einer Werkstatt gleicht, arbeitet ihr Ehemann Anton Strittmatter. Er hat sich den Künstlernamen «Antoine le Flambé» gegeben. «Obwohl ich immer mit denselben Materialien arbeite, lässt sich mit Farbe und Figur vieles ausdrücken», sagt er.
«Jam-Session mit Farbe und Form» – unter diesem kreativ anmutenden Titel eröffnet das Ehepaar am 24. Februar in der «Galerie 23» seine gemeinsame Ausstellung. «Wir bieten eine unkonventionelle Kombination von Malerei und Glasskulpturen», sagt Doro Keller. Die Oltner Kulturjournalistin Madeleine Schüpfer hatte das Ehepaar dazu ermuntert, die Werke gemeinsam auszustellen. «Die starken Farben und Linien, welche die meisten von Doros Bildern auszeichnen, harmonieren sehr gut mit den ebenso klaren Linien meiner Skulpturen», so Anton Strittmatter.
Gemeinsamer Lebenssinn
Anton Strittmatter wurde 1948 in Zug geboren. Nach dem Studium in Germanistik, Geschichte und Bildungswissenschaften arbeitete er in Lehre und Forschung, in der Organisations- und Politikberatung. Nach der Pensionierung und einer schweren Erkrankung, die ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte, krempelte er dieses um, wurde Musiker, bildender Künstler und Hausmann. «Über einen Kurs in Tiffany-Glaskunst bin ich auf die Idee gekommen, künstlerisch mit diesem Material zu arbeiten», erzählt er. Ausgestellt hat er bereits in Langenthal und an diversen Orten in Olten.
Doro Keller ist in Dulliken aufgewachsen, besuchte die Kantonsschule Olten und arbeitete später als Primarlehrerin, Inspektorin und Beraterin für Organisationsentwicklung. Seit 2018 arbeitet sie vollberuflich als Malerin: «Früher kümmerte ich mich um den Haushalt und unsere zwei Kinder. Jetzt, wo mein Mann mehr Zeit hat, kann ich mich ganz meiner Malerei hingeben», erzählt sie voller Begeisterung.
Man hilft sich
Die kreative Arbeit kommt für das Ehepaar, das in Starrkirch-Wil wohnt, einer Jam-Session gleich: «Beim Malen ist die Freude am Unerwarteten, am Entdecken, am Groove, der sich beim Spiel mit Farbe und Form einstellt, immer mit dabei», sagt Doro Keller, die Mitglied bei der Schweizerischen Gesellschaft Bildender Künstlerinnen ist und Ausstellungserfahrung in der ganzen Region vorweisen kann. «Die manchmal anstrengende Arbeit hat oft etwas Meditatives, immer stellen sich aber Frohsinn und Schmunzeln ein», sagt Anton Strittmatter. Ob sich die beiden bei ihrer Arbeit gegenseitig inspirieren? «Wenn es klemmt, frage ich Doro nach ihrer Meinung. Und umgekehrt», sagt er lächelnd.
Die Ausstellung öffnet ihre Tore am Samstag, 24. Februar, um 16 Uhr mit der Vernissage in der «Galerie 23», deren Inhaberin die Künstlerin Katharina Menin ist. Begleitet wird der Anlass vom Improtheater-Duo «Cab & Suh». Die Ausstellung ist bis am 16. März zu sehen.