«Raum für spontane Aktionen genutzt»

Fasnacht Im Dezember wurde die Oltner Fasnacht wegen Corona bekanntlich abgesagt. Nach der Aufhebung fast aller Corona-Einschränkungen lebte das fasnächtliche Treiben nun doch auf. Fuko-Präsident Beat Loosli schildert, wie er die Fasnacht 2022 erlebt hat.

Die Freude über das improvisierte Fasnachtsgeschehen war gross.

Die Freude über das improvisierte Fasnachtsgeschehen war gross.

Die Sälizunft unterwegs durch die Gassen der Altstadt.

Die Sälizunft unterwegs durch die Gassen der Altstadt.

Bei den «Chäsbängle» gab es frisches Raclette zu geniessen.

Bei den «Chäsbängle» gab es frisches Raclette zu geniessen.

Beat Loosli.

Beat Loosli.

Die Sörchle Gugge sorgte für gute Stimmung auf dem Kirchplatz. (Bilder: Julian Stettler)

Die Sörchle Gugge sorgte für gute Stimmung auf dem Kirchplatz. (Bilder: Julian Stettler)

Das Konzert der Guggizunft im oberen Graben.

Das Konzert der Guggizunft im oberen Graben.

Trotz «Absage» der Fasnacht herrschte am Samstag reges Treiben auf dem Kirchplatz.

Trotz «Absage» der Fasnacht herrschte am Samstag reges Treiben auf dem Kirchplatz.

Beat Loosli, Ende Dezember hat das Oltner Fasnachtskomitee (Fuko) die offiziellen Anlässe der Oltner Fasnacht 2022 wegen der Pandemie abgesagt. In Luzern oder Basel zum Beispiel wurde ein anderer Weg beschritten. Haben Sie den damaligen Entscheid mal bereut?

Beat Loosli: Uns ging es beim damaligen Entscheid auch darum, nicht einzelne Gruppen zu bevorteilen und andere zu benachteiligen. Darum haben wir von der Fuko einzig die Vernissage der Fasnachtsausstellung im Kunstmuseum organisiert. Aber natürlich kann man einen getroffenen Entscheid im Nachhinein immer anders beurteilen. Als wir den Absageentscheid fällten, wurden für die folgenden Wochen Tausende Spitaleintritte befürchtet. Uns ging es um die Sicherheit aller Beteiligten.

Fasnächtliches Treiben war in Olten in den vergangenen Tagen nun dennoch zu beobachten. Vor allem am Samstag war einiges los in der Stadt.

Es wurde immer gesagt, dass es Raum für spontane Aktionen geben würde. Das wurde auch genutzt. Teilweise gab es schöne Abende in den Beizen, nicht zuletzt bei Rita im «Tiger». Ich mag ihr das gönnen, weil es für sie die letzte Fasnacht als Wirtin war. Und die Guggi Zunft hatte im Vorfeld auf gut Glück die Schützi reserviert. Dort holte sie am Freitag ihr Fasnachtsbot nach, am Samstag veranstaltete sie einen Anlass. Gewisse Cliquen zogen durch die Stadt und sangen. Auch die Guggen waren auf der Gasse anzutreffen. Und Mike Zettel liess auf der Kirchgasse eine Bühne aufstellen. Am Sonntagabend führten wir Fasnächtler zudem einen Schweigemarsch durch im Gedenken an alle jene, die jetzt in der Ukraine vom Krieg betroffen sind. Ein Zunftmeister hatte die Initiative ergriffen, viele Zünfte nahmen daran teil. Das war aber kein politisches Statement, sondern ein Statement gegen den Krieg.

Sie haben es schon angetönt: Wie im Vorjahr zeigte sich auch das Kunstmuseum fasnachtsfreudig.

Das ist meines Erachtens im gegenseitigen Interesse. Wir von der Fuko fragten die Verantwortlichen des Kunstmuseums an und rannten sogleich offene Türen ein. Durch diese Ausstellung wird vielleicht eine andere Klientel auf das Kunstmuseum als Institution aufmerksam. Die Ausstellung zeigt die Fasnacht in ihrer ganzen Bandbreite.

Wie sieht eigentlich die Bilanz beim Plakettenverkauf aus?

Den klar grössten Teil der Unkosten decken wir üblicherweise durch den Plakettenverkauf anlässlich des Umzugs. Das fiel diesmal also komplett weg. Bei jenen Plaketten, die via Zünfte verkauft werden sollten, räumten wir den Zünften bereits im Vorfeld 50 Prozent Verkaufsprovision ein. Mit dem Betrag, den wir mit dem Plakettenverkauf heuer einnehmen, decken wir in etwa die Herstellungskosten. Aber wir haben das Glück, über treue Gönner zu verfügen. Mit diesem Geld können wir unsere übrigen Kosten tragen.

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