Oltner Hallenbad wieder in Betrieb

Zahlreiche Vertreter von Kanton, Stadt, Kantonsschule sowie Vereinen fanden sich anlässlich der langerwarteten Wiedereröffnung des Hallenbades der Kantonsschule Olten an der Hardfeldstrasse 53 ein. Eines hatten die Besucher am vergangenen Montagabend augenscheinlich gemein - die auffallenden blauen Schuhüberzieher. Aber nicht nur das.

Traumatisierender Schwimmunterricht

Einige Festredner drückten auch ihr Unbehagen aus, wenn sie sich an ihren früheren Schwimm- unterricht im einstigen Hallenbad der Kantonsschule zurückerinnerten. Regierungsrat Roland Fürst betonte sein schönes Gefühl, das er als ehemaliger Schüler, beim Anblick des umgebauten Hallenbades verspüre, hätten doch die einstigen Räumlichkeiten mehr mit einem Bunker gemein gehabt. Stadtpräsident Martin Wey beschrieb den einstigen Schwimmunterricht im Kanti-Hallenbad als furchtbar bis traumatisierend und dies nicht nur, weil er ein «Gfrörli» und das Element Wasser nicht seine Welt sei. «Heute ist jedoch ein Freudentag. Wenn ich das Hallenbad nun sehe, werde ich es mir nicht nehmen lassen auch einmal einen «Köpfler» in das neue Becken zu wagen», so Wey.

Schlüsselübergabe mit Spritzkannen

Die Schlüsselübergabe wurde zur Wasserübergabe umfunktioniert. Vor einigen Tagen sei festgestellt worden, dass das Hallenbad doch noch nicht betriebsbereit sei. Mit dem augen- zwinkernden Hinweis, es würden noch 20 Liter Wasser im 750’000 Liter umfassenden Becken fehlen, nahmen die vier Festredner Roland Fürst (Regierungsrat Kanton Solothurn), Martin Wey (Stadtpräsident Olten), Bernhard Mäusli (Kantonsbaumeister) und Sibylle Wyss (Rektorin Kantonsschule Olten) anstelle eines Schlüssels zwei Spritzkannen mit Wasser entgegen, die sie feierlich im Becken entleerten.

Geduldsprobe

Lange mussten die Schülerinnen und Schüler sowie die Bevölkerung auf ein renoviertes Hallenbad warten. Kantonsbaumeister Bernhard Mäusli bezeichnete das Kanti-Hallenbad als Herzens- angelegenheit, sei doch über Jahrzehnte lediglich Pflästerliarbeit gemacht worden. Nach über zehnjähriger Diskussionszeit, die auch den Abriss des Hallenbades beinhaltete, gekündigten und neu abgeschlossenen Mietverträgen vonseiten der Stadt sowie engagierten Kämpfen von Vereinen und der Bevölkerung für die Erhaltung des Hallenbades konnte endlich nach fast eineinhalb Jahren Umbauzeit das neue Hallenbad wiedereröffnet werden. Kaum etwas erinnere noch an die einstigen Räumlichkeiten, waren sich die Festredner einig. Die Schwimmbadtechnik wurde komplett erneuert und wo möglich wurde die Technik in Zwischenböden verstaut. Durch die mit Fichtenholz ausgekleideten Wände und dem in warmen Farben gehaltenen Boden wirken die Räumlichkeiten hell und freundlich. Das Hallenbad im Minergie Standard kann nun auch mit dem Rollstuhl befahren werden und verfügt über ein Übungs- und ein Chromstahlbecken. Die einstigen Hauswartswohnungen wurden zu hellen und zeitgemässen Garderoben mit je acht Duschen und 68 Schliessfächern im ersten Stock umfunktioniert. Ausserdem verfügt das Hallenbad neu beim Eingang über einen Aufenthaltsbereich mit Verpflegungsmöglichkeit. Kantonsbaumeister Mäusli betonte, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe gewesen sei, die architektonischen Merkmale des im Jahr 1973 im Betonbrutalismus erbauten Gebäudes trotz Renovation beizubehalten. Nach seiner Rede überreichte Mäusli Sibylle Hufschmid, der Präsidentin der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG Sektion Olten, einen symbolischen Schwimmreifen als Dank für ihren Kampf, das Hallenbad zu erhalten. Zum Abschluss zeigten die Synchronschwimmerinnen des Schwimmclubs Solothurn Auszüge aus ihrem Wettkampfprogramm. Umrahmt wurde der Anlass von Musikschülern der Kantonsschule Olten.

Fasziniert vom «Vorher-Nachher-Effekt»

Sibylle Wyss, Rektorin der Kantonsschule Olten, betonte, dass es sie extrem freue und sie fasziniert vom «Vorher-Nachher-Effekt» sei. In der gesamten Kantonsschule seien nun vielerorts die Fortschritte gut erkennbar. «Der Glanz anno 1973 kehrt zurück», so Wyss erfreut. Die Rektorin bedankte sich für die Geduld der Lehrerschaft im Bezug auf die andauernden Umbauarbeiten und zeigte sich gespannt auf die Reaktion der Schülerinnen und Schüler, welche in ihrem Spielraum und ihrem Platz für sportliche Aktivitäten seit dem Umbaustart stark eingeschränkt seien. Abschliessend hoffte Wyss, dass die Oltner Bevölkerung nun etwas zahlreicher das Kanti-Hallenbad besuchen werde. Apropos Oltner Bevölkerung. Jährlich bezahlt die Stadt Olten dem Kanton Solothurn 204’000 Franken Miete für die öffentliche Nutzung des Hallenbades. Auch Chefbademeister Thomas Müller zeigte sich begeistert und bereit für den ersten Betriebstag am Dienstag mit längeren Öffnungszeiten als bisher. Aufgrund des verspäteten Saisonstarts seien die Preise für ein Jahresabonnement nach unten angepasst worden. «Personen, die sich ein solches gekauft haben, melden sich bitte direkt im Hallenbad. Entweder sie bekommen ihr Geld zurück oder einen Gutschein inklusive Bonus», erklärte Müller.

Hallenbad Kantonsschule Olten
Hardfeldstrasse 51, 4600 Olten
T 062 311 84 67

Öffnungszeiten während der Schulzeit:
Mo  geschlossen
Di  18 bis 22 Uhr
Mi  18 bis 22 Uhr
Do  geschlossen
Fr  18 bis 22 Uhr
Sa  9 bis 22 Uhr
So  9 bis 18 Uhr

Mehr Infos zu Preisen und den Ferienöffnungszeiten erhalten Sie unter: <link http: www.olten.ch de stadtleben stadtlebenred sport sportanlagen hallenbadkantonsschule>www.olten.ch/de/stadtleben/stadtlebenred/sport/sportanlagen/hallenbadkantonsschule/