Musikschule Olten erhält nationale Preisauszeichnung

Musikschule Olten Am diesjährigen Kongress «Forum Musikalische Bildung FMB 2020» wurde die Musikschule Olten für ihr innovatives, pädagogisches Projekt «Offene Musikschule» mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Im Zusammenhang mit neuen Unterrichts- und Lernformen sowie dem Lehrplan 21 stellt die Musikschule Olten im preisgekrönten Projekt mehr Raum und Zeit für individuelles Musizieren, Experimentieren, Lernen oder Zusammenspielen zur Verfügung.

Schülerinnen und Schüler von Anna Wittmer beim Klavierensemblespiel. (Bild: ZVG)
Schülerinnen und Schüler von Anna Wittmer beim Klavierensemblespiel. (Bild: ZVG)

Bereits seit längerem stand bei den Lehrpersonen der Musikschule Olten die Idee im Raum, den Schülerinnen und Schülern eine Ergänzung zum Einzel-, Gruppen- oder Ensembleunterricht anzubieten. Mit dem neuen Angebot der «Offenen Musikschule» wird dies nun möglich. Im Schuljahr 2018/19 wurde im Rahmen der Entwicklung ein Pilotprojekt durch-geführt. Die Evaluation durch Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehr-personen zeigte ein äusserst positives Ergebnis. Die Direktion Bildung und Sport erteilte daraufhin im August 2019 die Zustimmung, das Projekt «Offene Musikschule» in den Regelbetrieb zu überführen.

Raum und Möglichkeit schaffen

Lehrpersonen, welche sich entscheiden, beim offenen Musikschulunterricht mitzumachen, führen zwei- bis sechsmal pro Schuljahr anstelle von Einzelunterricht freitags und/oder samstags offene Musikschultage durch. Sie selbst sind an diesen Tagen als Coaches vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler können dadurch über mehrere Stunden an die Musikschule kommen und vielseitige Möglichkeiten in mehreren Räumen nutzen. Gemäss statistischer Auswertung des Pilotprojekts sind die Kinder und Jugendlichen ein bis sieben Stunden vor Ort, durchschnittlich 2.75 Stunden pro Projekttag. Die Unterrichtszimmer werden vielfältig ausgestattet: zum Musizieren, für Musik-theorie, Musikgeschichte oder Rhythmuslehre. Es gibt aber auch die Möglichkeit zu lernen, wie man bei einer Gitarre neue Saiten aufzieht, um sich in einer Gruppe im Blattspiel zu üben oder um sich von fortgeschrittenen Kolleginnen und Kollegen bei musikalischen oder technischen Herausforderungen unterstützen zu lassen. Aktuell bieten acht Lehrpersonen offene Musikschultage an.

Entwicklung von Eigeninitiative

Auch der im Herbst 2018 eingerichtete «Silent-Room» wird an solchen Tagen stark genutzt. In diesem Raum können mehrere Jugendliche gleichzeitig üben, da sie auf elektronischen Instrumenten über Kopfhörer spielen. Dieses Musizierzimmer steht jedoch auch im regulären Unterrichtsbetrieb zum Experimentieren offen. Die «Offene Musikschule» ermöglicht die Entwicklung von Eigeninitiative und -verantwortung. Sie eröffnet neue, andere, vielseitige Zugänge und Erfahrungen rund ums Musizieren. Und sie bietet eine umfassende Förderung von unterschiedlichsten Kompetenzen, welche im Regelunterricht nicht vollumfänglich abgedeckt werden können. Diese Unterrichtsform trägt auch dazu bei, dass aus einzelnen Musikschülerinnen und Musikschülern ein Klassenverband werden kann. Dabei wird die gemeinsame Pausenzeit zu einem wichtigen sozialen Faktor.

Publikumspreis für Olten

Dass dieses innovative Projekt am diesjährigen Kongress «Forum Musikalische Bildung FMB 2020», welcher alle zwei Jahre im Kongresshaus Trafo Baden durch den Verband Musikschulen Schweiz durchgeführt wird, von einem ausgewiesenen Fachpublikum mit dem Publikumspreis geehrt wurde, ist für die Musikschule Olten eine grosse Anerkennung und motiviert, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Die Preisvergabe am 18. Januar fand unter Anwesenheit der Lehrpersonen Regula Anderes, Rilijeanne Campbell, Werner Horisberger, Anna Wittmer, Roman Wyss, der Schulleiterin Sandra Rupp Fischer und der Bildungsdirektorin Iris Schelbert statt. ZVG

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