«Madonna» wieder in Olten

Historisches Museum Noch bis 24. Februar kann die Ausstellung «200 Jahre Stadtkirche St. Martin Olten» im Historischen Museum bewundert werden. Ein Höhepunkt der Ausstellung stellt die «Oltner Madonna» dar. Ein Rundgang durch Oltens Kirchenschatz.

Die «Oltner Madonna» wurde um 1750 durch den Augsburger (D) Goldschmied Joseph Ignaz Saler hergestellt. mim)
Die «Oltner Madonna» wurde um 1750 durch den Augsburger (D) Goldschmied Joseph Ignaz Saler hergestellt. mim)

Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der StadtkircheSt. Martin Olten lancierten Vertreter der Stadtkirche, das Stadtarchiv Olten und das Historische Museum eine Ausstellung, in welcher sie den Oltner Kirchenschatz für die Öffentlichkeit zugänglich machten. «Bei vielen Gegenständen handelt es sich um Leihgaben von Museen und vor allem von der Christ.-kath. Kirchgemeinde Olten», erklärt Peter Kaiser, Leiter des Historischen Museums. Die Texte rund um die Ausstellung und das Begleitheft zur Ausstellung wurden von Alt-Stadtarchivar Martin Eduard Fischer verfasst. Die Ausstellung befindet sich im ersten Stock und wird mit einem Text von Fischer eingeleitet: «Gerade Kirchen erweisen sich, sofern sie nicht irgendwann in bilderstürmerischem Eifer ‹den Bedürfnissen der neueren Zeit› angepasst worden sind, als eigentliche Bilderbücher zur Kultur- und Entwicklungsgeschichte ihrer Gemeinden. Das gilt in ganz besonderer Weise für unsere ‹Stadtkirche›.»

Wertvolle Goldschmiede-Figuren

 

Am Eingang der Ausstellung zeigt ein Modell der Stadt Olten aus dem18 Jh. die alte Stadtkirche, als sie noch auf dem Ildefonsplatz stand. Weiter ist das altehrwürdige Jahrzeitenbuch der Stadt Olten, welches sonst im Stadtarchiv Olten aufbewahrt wird, ausgestellt. Es reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und enthält neben Informationen zur Bau- und Personengeschichte auch einen Katalog der Anschaffungen, Stiftungen und Vergabungen an die alte Stadtkirche.

Des Weiteren werden wertvolle Goldschmiede-Figuren gezeigt, wie beispielsweise das Rauchfass aus dem Jahr 1700 und das Weihrauchschifflein aus dem Jahr 1701 vom Oltner Meister Urs Klein. Daneben hängen alte und aktuelle Messgewänder. Ein Holzmodell, angefertigt von einem auszubildenden Zimmermann aus der Region, und alte Pläne zeigen den Neubau der Stadtkirche um 1813 auf. Der Bau erfolgte durch den Zimmermeister Blasius Baltenschwiler,welcher bereits 1803 die Holzbrücke erstellte.

Höhepunkt der Ausstellung

 

Der Höhepunkt der Ausstellung, die sogenannte «Oltner Madonna» befindet sich hinter dickem Glas und ist eine Leihgabe des Landesmuseums Zürich für die Dauer der Ausstellung. Die «Oltner Madonna» wurde um 1750 im Auftrag des Pfarrers Joseph Heinrich Wirtz durch den Augsburger (D) Goldschmied Joseph Ignaz Saler hergestellt. Das rund ein Meter hohe Kunstwerk aus reinem Silber kostete damals samt Transport 1155 Gulden 11 Batzen 1 Kreuzer. «Die «Oltner Madonna ist in ihrer Form einzigartig und eine Rarität in der Schweiz. Da sie unverkäuflich ist, ist es schwierig einen Wert zu bestimmen, auf jeden Fall handelt es sich um einen Betrag von mehreren Millionen Franken», so Peter Kaiser. Die «Oltner Madonna» wurde nach dem «Kulturkampf» und der daraus resultierenden Aufteilung des Oltner Kirchenschatzes, 1897 durch die christkatholische Pfarrgemeinde für 6000 Franken an einen Privatsammler verkauft und gelangte nach dessen Tod als Legat an das Schweizerische Landesmuseum in Zürich.

Bogen vom Leben zum Tod

 

Ein Taufstein aus der alten Stadtkirche gehört in die Sammlung der Historischen Museums: «Es ist faszinierend, wenn man sich bewusst wird, wie viele Menschen bei diesem Taufstein getauft wurden», sagt Kaiser. Im nächsten Bereich geben die ausgestellten Gegenstände einen Einblick in die Totenrituale der Kirche. Im hinteren Teil wird der erste christkatholische Pfarrer Eduard Herzog porträtiert und die geschichtliche Entwicklung der Stadtkirche aufgezeigt. Die Ausstellung wird durch die Themen Kirchenmusik, Glocken und Fotografien von André Albrecht abgerundet.

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