«Le roi est mort, vive la reine!»

Region Olten Tourismus Im Kino Capitol fand am vergangenen Donnerstagabend die 39. Generalversammlung von Region Olten Tourismus (ROT) statt. Haupttraktandum: die Wahl einer neuen Präsidentin.

Deny Sonderegger wird im Präsidium von Adriana Marti-Gubler abgelöst. (Bilder: Region Olten Tourismus)
Deny Sonderegger wird im Präsidium von Adriana Marti-Gubler abgelöst. (Bilder: Region Olten Tourismus)

Nicht selten kommt eine Generalversammlung eher trocken, vielleicht gar langweilig daher. Das es auch anders geht, bewies am Donnerstagabend letzter Woche die GV von Region Olten Tourismus. Zugegeben: GV bleibt GV. Die Traktanden wollen halt abgearbeitet sein. Aber die ROT-GV bot mit vielen Emotionen und dem Auftritt eines Olympiasiegers ein attraktives Rahmenprogramm – und fand in sehr bequemem Ambiente statt: im Kino Capitol in Olten. Dessen Besitzer Konrad «Kinokoni» Schibli weilte unter den mehr als 60 Gästen.
Nach launigem Willkommensgruss von Stadtpräsident Thomas Marbet übernahm der Noch-Präsident von Region Olten Tourismus, Deny Sonderegger, das Zepter. Er eröffnete seine letzte GV, lanciert von Janine Geigele, der Moderatorin des Abends.
In seinem Jahresbericht hielt er nochmals Rückschau auf den grossen Höhepunkt des vergangenen Vereinsjahres, die TV-Sendung «SRF bi de Lüt» auf der Kirchgasse im  Frühsommer. Als zweites Highlight bezeichnete er die eingegangene Kooperation mit der BLS und die damit verbundene Zugtaufe am Oltner Bahnhof. Detailliertere Ausführungen über das letzte Geschäftsjahr machte ROT-Geschäftsleiter Stefan Ulrich. Er berichtete von einem «nicht einfachen, aber sehr guten Jahr».  Gegenüber dem Vorjahr konnten die wichtigen Kennzahlen, insbesondere die Kontakte mit den Gästen, gesteigert werden. Hauptgrund dafür ist der Schweizer Schriftstellerweg, der nach wie vor zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland anlockt. Ulrich gab den Austritt von zwölf Mitgliedern bekannt, durfte sich aber auch über den Eintritt von 15 neuen Mitgliedern freuen.


Vorstand entschied sich für Einerticket
Deny Sonderegger hatte das ROT-Präsidium 2013 übernommen. Im vergangenen Herbst machte er publik, dass er auf die GV 2023 hin zurücktreten werde. Die Suche nach einer Nachfolge habe er jedoch bereits 2021 in Angriff genommen – lange ohne Erfolg. Auf die öffentliche Ausschreibung vor ein paar Monaten hin bekundeten vier Personen Interesse an diesem Amt. Der Vorstand entschied sich dafür, den Mitgliedern bloss ein Einerticket zu präsentieren. «Es freut mich sehr», meinte Sonderegger, «dass wir mir Adriana Marti-Gubler eine profunde Kennerin der Tourismus-Branche als designierte Nachfolgerin bestimmen konnten. Wir sind überzeugt, dass sie die ideale Nachfolgerin ist.» Die 35-jährige Kienbergerin hatte lange in Olten gelebt und da besonders beim Handballverein und beim Oltner Tagblatt Spuren hinterlassen. Später wirkte sie in der kantonalen Wirtschaftsförderung. Seit 2017 amtet die diplomierte Eventmanagerin als Gemeindepräsidentin Kienbergs, daneben arbeitet sie in der Kommunikation und im Projektmanagement. Sie ist Mutter eines kleinen Sohnes.
In ihrer kurzen Ansprache meinte Marti-Gubler: «Strategische Visionen, um grosse Veränderungen anzupacken, habe ich ehrlich gesagt keine. ich glaube, die sind auch gar nicht notwendig. Der Weg, der bisher unter Deny Sonderegger beschritten wurde, ist ja sehr erfolgreich. Ziel muss sein, uns beständig und Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.» Marti-Gubler wurde per Akklamation gewählt.
Eine der letzten Amtshandlungen des abtretenden Präsidenten war eine angenehme: das Würdigen und Beschenken verdienter Personen. So verabschiedete Sonderegger das Vorstandsmitglied Edith Weber nach zehnjährigem Engagement, und er ehrte die beiden Stadtführerinnen Emma Anna Studer und Monika Flury für je 20 und Max Frey für zehn Jahre Einsatz.


«Von Anfang an eine saubere Sache»
Anschliessend folgten Würdigungen der Arbeit und der Person Deny Sondereggers. Vorstandskollege Reto Zimmermann lobte ihn als «Macher». Die Lacher auf seiner Seite hatte er, als er bemerkte, unter dem Präsidium von Sonderegger sei es von Anfang an «eine saubere Sache gewesen. Ist ja eigentlich logisch: Er kommt ja aus der Reinigungsbranche.» Später ergriffen auch noch die langjährigen Weggefährten Gerda Hotz, Geschäftsleiter Stefan Ulrich und Alt-Regierungsrat Walter Straumann als Präsident von Kanton Solothurn Tourismus das Wort, um den abtretenden Präsidenten zu würdigen und ihm zu danken.
Straumann meinte: «Le roi est mort, vive la reine!» Aber da «monarchistische Sprüche» in Olten nicht so gut ankämen, wolle er es nicht dabei bewenden lassen. Er plauderte in der Folge ein wenig aus dem Nähkästchen, als er etwa verriet, dass er mit Deny Sonderegger das Heu beileibe nicht immer auf der gleichen Bühne gehabt habe.
Vor dem abschliessenden Apéro Riche gehörte die Bühne schliesslich dem Ehrengast und Referenten Nevin Galmarini. Der Bündner Snowboardolympiasieger von 2018 in Südkorea schilderte in einem emotional gefärbten Vortrag seinen teils steinigen Weg zum grossen Triumph.

Weitere Artikel zu «Stadt», die sie interessieren könnten

Stadt28.02.2024

«Heute sind sie hibbeliger»

Rosmarie Grünig Seit 45 Jahren unterrichtet sie Ballett, seit mehr als 40 Jahren im Dance Studio Olten. Anfang Mai findet aus diesem Anlass in…
Stadt21.02.2024

Kunst, nicht Kinderhort

Theaterstück Mitte März gelangt im Theaterstudio Olten ein Tanz- und Musiktheater zur Aufführung. Das Besondere daran: Protagonisten sind bei «Alice…
Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission
Stadt21.02.2024

Stadtrat beantragt parlamentarische Kommission

Im Januar hat das Gemeindeparlament der Stadt Olten die neue Vorlage zum Projektierungskredit Kirchgasse 8 und 10 knapp zurückgewiesen; diese sah eine Sanierung…