Kinder-, Jugend- und Familienförderung koordinieren

Olten Die Stadt Olten sieht sich in den Bereichen der Kinder-, Jugend- und Familienförderung (KJFF) mit stetig steigenden Erwartungen und Herausforderungen konfrontiert. Deshalb wird dem Gemeindeparlament an der Budgetsitzung im November eine neue Koordinationsstelle Kinder-, Jugend- und Familienförderung mit einem Pensum von 80 Prozent beantragt.

Gute Bedingungen für das Aufwachsen, die Verbesserung der Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen sowie die Familienfreundlichkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für die Stadt Olten zentrale Anliegen. So hat der Stadtrat denn auch im aktuellen Regierungsprogramm 2021-2025 seine Vision der «Stadt der guten Chancen» formuliert, die den Bewohnenden zu einer guten Ausgangslage verhelfen soll. Für den Stadtrat bedeutet dies insbesondere, dass mit gezielten Massnahmen die frühe Förderung gestärkt und damit ein gelungener Start ins Leben ermöglich wird, dass den Familien und Kindern umfangreiche Bildungs- und Betreuungsstrukturen und Förder- und Beratungsangebote zur Verfügung stehen und dass die Jugendarbeit zielgerichtet weiterentwickelt wird.

In den vergangenen Jahren wurden in verschiedene Projekten Grundlagen für die Umsetzung und Entwicklung eines vielfältigen Angebots zur Stärkung und Förderung von Kinder-, Jugend und Familienthemen geschaffen. Im Jahr 2016 wurden in Zusammenarbeit mit der FHNW die «Leitlinien zu Schwerpunkten der Kinder- Jugend und Familienförderung» ausgearbeitet. 2022 wurde eine Elternumfrage zu den Themen Schulorganisation, familien- und schulergänzende Kinderbetreuung sowie Talentförderung durchgeführt. Und im Jahr 2023 wurde die Strategie «Frühe Kindheit 2024 bis 2029» der Stadt Olten ausgearbeitet. Alle Dokumente zeigen das Entwicklungspotenzial sowie den Entwicklungsbedarf des Bereichs auf und halten fest, dass die Stadt Olten die Koordination in den Themen der Kinder-, Jugend- und Familienförderung verstärken muss. Damit die bereits erarbeiteten und noch zu erarbeitenden Grundlagen und Dokumente in der Praxis Wirkung entfalten können, benötigt die Stadt einen «Motor» im Sinne von personellen Ressourcen, welcher gezielte Massnahmen entwickeln und umsetzen kann.

Die geplante Anlauf- und Koordinationsstelle Kinder-, Jugend-, und Familienförderung (KJFF) soll als Stabsstelle in der Direktion Bildung und Sport angesiedelt werden. Die Leitung der Koordinationsstelle soll die Führung der aktuell acht Mitarbeitenden im Bereich KJFF (Administration Betreuungsgutscheine, Mitarbeitende Mittagstische) sowie die Vernetzung mit rund 20 Partnerorganisationen übernehmen. Zusätzlich ist die Koordinationsstelle für die strategische Planung des noch durch das Parlament zu bewilligenden Tagesstrukturangebots im Schulhaus Kleinholz zuständig.

Angebotspalette weiterentwickeln

Ziel der Koordinationsstelle Kinder-, Jugend- und Familienförderung ist es, die Angebotspalette in der Stadt Olten entlang der städtischen Strategie weiterzuentwickeln und die entsprechenden Konzepte und Kooperationen umzusetzen. Dazu gehören die Teilbereiche frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, schul- und familienergänzende Betreuung, Freizeit und Partizipation von Kindern und Jugendlichen (offene Kinder- und Jugendarbeit und Jugendkultur) sowie Kooperation und Vernetzung innerhalb der Verwaltung, mit Partnerorganisationen und mit Kunden und Interessenvertreterinnen und -vertretern.

Für die neu zu schaffende Koordinationsstelle Kinder-, Jugend- und Familienförderung (80%) sind in der Lohnklasse 21 jährlich wiederkehrende Lohnkosten von 87400 Franken und Sozialleistungen von 17500 Franken budgetiert. sko

www.olten.ch

 

Strategie Frühe Kindheit

Mit der Strategie Frühe Kindheit 2024 bis 2029 anerkennt die Stadt Olten, dass die ersten prägenden Lebensjahre eines Kindes bedeutsam sind, und ist infolgedessen bereit, die Angebotslandschaft und die neuen Herausforderungen im Frühbereich gezielt weiterzuentwickeln. Dies mit dem Ziel, die Chancengleichheit und die Bildungschancen eines jeden Kindes ab der Geburt zu fördern, das Kleinkind und seine Familie zu unterstützen und Kinder, wenn nötig, zu schützen.

Die Strategie Frühe Kindheit wurde von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretungen der Direktionen Präsidium, Bildung und Soziales, mit Unterstützung von Jacqueline Seiler, OTB Consulting GmbH, als externer Fachfrau in mehreren internen Workshops und in einer Mitwirkungsveranstaltung mit Fachpersonen und engagierten Eltern erarbeitet. Acht strategische Ziele sollen die Entwicklung der frühen Kindheit in den nächsten sechs Jahren leiten:

-Bedeutung der frühen Kindheit anerkennen

-Bereich Frühe Kindheit aus einer Hand steuern

-Erreichbarkeit der Eltern erhöhen

-Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit Eltern fördern

-Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern

-Wirksamkeit der Angebote steigern

-Angebotslandschaft weiterentwickeln

Begegnungsräume schaffen

Zu diesen acht Zielen formuliert der Strategiebericht insgesamt 22 Massnahmen und jeweils einen Realisierungshorizont. Die erste Massnahme beinhaltet die Schaffung einer zentralen Anlauf- und Koordinationsstelle für den Bereich Frühe Förderung mit dem Auftrag, den Bereich in Zusammenarbeit mit internen und externen Anspruchsgruppen im Sinne der Strategie weiterzuentwickeln. sko

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