Josef Hader erhält den Schweizer Kabarett-Preis
Olten Die Gesellschaft Oltner Kabarett-Tage zeichnet mit dem diesjährigen Schweizer Kabarett-Preis Cornichon den Österreichischen Kabarettisten, Drehbuchautoren und Schauspieler Josef Hader aus. Der Preis wird am 3. Mai als Auftakt der 36. Oltner Kabarett-Tage in Olten überreicht.
Josef Hader war einer der Ersten, der sich in den 1980er-Jahren vom gängigen politischen Nummernkabarett abwandte und seine Stücke zu einem Monolog entwickelte. Als genialer Schauspieler verkörpert Josef Hader seine tragischen Charaktere mit Mimik, Gestik und Sprache. Gefälligkeiten, an wen auch immer, sind ihm völlig fremd – erst recht solche an sein Publikum, dieses hält er lieber permanent in Atem. Kurt Tucholsky schrieb schon 1919: Der Satiriker kann nicht wägen – er muss schlagen. Ein Satz, den kaum jemand so ernst genommen hat wie Hader.
Hader gilt als Österreichs erfolgreichster Kabarettist. Sein Programm «Privat» wurde in den 90er-Jahren mit etwa 500000 Besucherinnen und Besuchern das erfolgreichste Kabarettprogramm Österreichs. Dieses Stück spielte er 1999 auch an den Kabarett-Tagen in Olten.
«Hader on Ice» ist Josef Haders erstes neues Soloprogramm seit etlichen Jahren. Nach «Hader muss weg» (2004) und dem Best-of «Hader spielt Hader» (2012) hat die Kabarett-Welt zehn Jahre auf das neue Stück warten müssen. Natürlich bleibt sich Josef Hader auch in seinem zwölften Programm treu und dem Publikum nichts schuldig. Kühn, beeindruckend und atemberaubend widerspiegelt er gern bitter und böse die politischen und gesellschaftlichen Zustände. Er entlarvt all die menschlichen Unzulänglichkeiten – sowie immer auch die eigenen. Kritiken zu seinem neuesten Stück zeigen die ganze Breite seiner Programme: Attribute wie «zynisch, borstig und bösartig» sind genauso treffend wie «poetische Bilder, markerschütternde Wendungen, brutal komische Gags» oder «Meisterstücke an melancholischem Zynismus».
Seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne
Josef Hader, 1962 in Oberösterreich geboren, war schon während der Klosterinternatszeit Mitglied des Schultheaters und begann ab 1980 als Kabarettist vor Mitschülern aufzutreten. 1982 schrieb er sein erstes Kabarettprogramm «Fort Geschritten», welches er vor allem in niederösterreichischen Gaststätten und Wiener Fussgängerzonen zum Besten gab. Als Hader 1985 für sein zweites Bühnenprogramm «Der Witzableiter und das Feuer» mit dem begehrten Salzburger Stier ausgezeichnet wurde, brach er sein Studium zugunsten des Kabaretts endgültig ab. Seither hat er unzählige Kabarett-Programme gespielt und -Preise gewonnen.
Für sein neuestes Programm «Hader on Ice» hat er 2022 sowohl den Deutschen Kleinkunstpreis als auch den österreichischen Kabarett-Preis erhalten. 2023 wird er nun auch mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon ausgezeichnet. pd