Der «KulturTupfer» lädt zum Tanz

«KulturTupfer» Mit der Reihe «KulturTupfer» bietet das Stadttheater Olten regionaler Kunst eine Bühne und arbeitet mit Oltner Institutionen, wie «Tanz in Olten», zusammen. Am Mittwoch, 16. Dezember ist das «swiss offspring ballett» zu sehen.

Das «swiss offspring ballet» ist anlässlich des «KulturTupfers» zu Gast im Stadttheater Olten. (Bild: Marimar Leuchtmann)
Das «swiss offspring ballet» ist anlässlich des «KulturTupfers» zu Gast im Stadttheater Olten. (Bild: Marimar Leuchtmann)

Als Ende Oktober der Kanton die Besucherzahlen auf 30 Personen limitierte, bedeutete dies für manch eine Institution, ihre Türen zu schliessen. «Ob mit 30 oder 50 erlaubten Besucherinnen und Besuchern im Saal, es ist kein rentabler Betrieb möglich, auch wenn andere Häuser an diesem festhalten», betont Geschäftsführerin Edith Scott und fügt an: «Ausserdem habe ich mich gefragt, wie man 30 Personen fair aus 300 angemeldeten Personen auswählt.» Die meisten Vorstellungen im Stadttheater Olten wurden abgesagt.

Im luftleeren Raum

«Verglichen mit dem ersten Lockdown ist die aktuelle Situation viel schwieriger, da nicht klar ist, bis wann dieser Zustand gilt», zeigt Scott auf. «Beim Lockdown im Frühling kannten wir ein Enddatum und konnten entsprechend planen, die heutige Situation lässt einen im luftleeren Raum zurück», erzählt die Geschäftsführerin, die hofft, dass wenigstens die Monate März und April mehrheitlich normal bespielbar sein werden. Für die meisten Mitarbeiter des Stadttheaters Olten gilt wieder die Kurzarbeit, da beispielsweise Tagungen gar nicht mehr stattfinden.

Plattform für Regionales

Trotz allem, ganz still zu stehen, kam für Scott nicht in Frage. «Wir sind ein Haus mit einer Leistungsvereinbarung und einem Bildungsauftrag.» So entschloss sie sich mit der Veranstaltungsreihe «KulturTupfer» regionalen Kunstschaffenden eine kostenlose Plattform im Stadttheater zu bieten. «Dies verschafft Künstlern eine Auftrittsmöglichkeit und einen finanziellen Zustupf», so Scott, welche die neue Veranstaltungsreihe am 10. November mit dem «Galatea Quartett» startete. Trotz der seit Herbst spürbaren Zurückhaltung, seien die 30 Plätze erfreulicherweise meist rasch ausverkauft gewesen. «Es ist schön zu sehen, dass die Besucherinnen und Besuchern im intimen und doch durch die Grösse der Räume sehr luftigen Rahmen, Lust auf Kultur haben», freut sich Scott und lobt das grosse Potenzial der Region und die sehr hochstehende Qualität. Neben einzelnen Kunstschaffenden strebte Scott mit dem «KulturTupfer» auch eine Zusammenarbeit mit Oltner Institutionen an, die ihre Festivals absagen mussten, wie beispielsweise die Kabarett Tage oder die Tanztage. Erstere holten das «Duo luna-tic» Ende November auf die Stadttheater-Bühne. «Ich leide mit den Veranstaltern, denn ich sehe den enormen Aufwand sowohl finanziell wie auch in administrativer Hinsicht. Wir hatten wenigstens das Glück zumindest im September und Oktober noch einen Teil des Programms zeigen zu können.»

Jubiläumsausgabe im 2021

Tatsächlich war es für die Mitglieder von Tanz in Olten, allen voran die künstlerische Direktorin Ursula Berger, ein niederschmetternder Entscheid, als Anfang November die Jubiläumsausgabe, die 25. Tanztage, abgesagt werden mussten. Diese sollen nun vom 16. bis 27. November 2021 unter dem Titel «Reloaded» nachgeholt werden. «Dabei ist es nicht einfach die Balance zwischen finanziellen Entscheidungen und der Förderung zu finden», so Berger über die Verschiebung um ein Jahr. Ein Grossteil der Compagnien sei auch dann wieder dabei.

Tanz am «KulturTupfer»

Am Mittwoch, 16. Dezember präsentiert Tanz in Olten am «KulturTupfer» mit dem «swiss offspring ballett» eine zeitgenössische Ballett-Compagnie, die zwar nicht am Festival teilgenommen hätte, aber deren Künstlerischer Leiter und Choreograf Franz Brodmann ein alter Bekannter ist. «Mit seiner vorgängigen Compagnie, der «Cinevox Junior Compagnie», die er während 20 Jahren als Hauschoreograf betreute, war Brodmann mehrmals an den Tanztagen zu Gast», erzählt Berger. Einerseits sei die Auseinandersetzung der Compagnie mit ihrem Stück «Immortal» mit dem Komponisten Ludwig van Beethoven, anlässlich seines 250. Geburtstages, spannend. «Andererseits ist das «swiss offspring ballett» auch ein Sprungbrett für die Profi-Balletttänzerinnen und - tänzer, die in der Compagnie zusätzliche Erfahrung sammeln können», zeigt Berger auf, die sich auch mit den Tanztagen stark für die Förderung von Nachwuchstänzerinnen und -tänzern einsetzt. «Die Compagnie zeigt kein klassisches Dornröschen, aber ein Ballett mit der Formsprache der Moderne und einer gewissen Eigenwilligkeit», so Berger, die sich sehr über die Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Olten freut. «Für uns ist es eine Art Heimkehr, schliesslich haben die Tanztage früher im Stadttheater Olten stattgefunden», erzählt die Tanzpädagogin. Auch Scott freut sich mit dem Tanz eine weitere Kultursparte am «KulturTupfer»vertreten zu haben. Im Dezember sind noch drei Veranstaltungen geplant. «Mit den 23 Sternschnuppen gibt es bereits ein Angebot, welches wir nicht konkurrenzieren wollen», erklärt Scott, die Mitte Dezember entscheiden möchte, ob die Reihe weitergeführt wird.

«KulturTupfer»
Freitag, 11. Dezember: Strohmann-Kauz mit «Sitzläder»
Mittwoch, 16. Dezember: swiss offspring ballet
Freitag, 18. Dezember: Trio Cappella

Aufgrund der kantonalen Verschärfung, die morgen Freitag, 11. Dezember in Kraft tritt, muss die Durchführung der oben genannten "KulturTupfer" aktuell mit Vorsicht genossen werden. Bitte überprüfen Sie eine allfällige Durchführung direkt auf der Webseite des Stadttheater Olten.

www.stadttheater-olten.ch

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