Bunte Palette von Eindrücken
Olten Am Samstag wurde an der Kanti einem interessierten Publikum die Essenz der Matura- oder Abschlussarbeit in einer kurzen Präsentation vermittelt.
Für die 4. Klassen des Gymnasiums und die 3. Klassen der FMS war der vergangene Samstag von besonderer Bedeutung, denn es galt, die Essenz ihrer Matura- oder Abschlussarbeit in einer kurzen Präsentation einem breiteren Publikum zu vermitteln. Auch für die Gäste war der Besuch an der Kanti ein langersehntes Geschenk, da die Kantonsschule Olten diesen Anlass wegen der Pandemie seit 2020 nur intern hatte durchführen können.
Das Programmheft zeigte die Vielfältigkeit der Themen: Die Überhitzung in Schweizer Städten wurde am Beispiel von Zürich aufgezeigt, die Veränderung des Schöngrundquartiers in den letzten 20 Jahren dokumentiert, die Aufarbeitung des Verdingwesens der Schweiz beleuchtet oder die Sicht Mauerbau in Berlin in den Oltner Tageszeitungen erforscht. Auf Interesse stiess bei den Jugendlichen auch die Alzheimer-Erkrankung von Angehörigen, die nonverbale Kommunikation bei Demenz-Erkrankten oder das Tourniquet. Die Lichtemissionen in Neuendorf wurden untersucht ebenso wie die High-Speed-Drohne, die Kernfusion und der Einfluss auf Koffein auf das Wachstum der Gartenkresse.
Im Bereich Kunst und Musik präsentierte Gundeep Singh (Klasse 4NG) ihr Videoprojekt unter dem Titel «A Journey through Panic Disorder told through the Art of Dance» auf Englisch. Im Zentrum ihrer Maturaarbeit stand die Visualisierung unterschiedlicher Emotionen, welche durch eine Panikattacke ausgelöst werden. Die Präsentation illustrierte den Entstehungsprozess. In einem ersten Schritt setzte Singh Gefühle wie Einsamkeit, Angst, Wut und Glück zu Motiven des Freestyle Dance um. Im Anschluss dachte sie sich eine Storyline aus und unterlegte die Szenen ihrer Choreografie mit Geräuschelementen und Farben.
So stehen sich Momente der Angst in Rot Momenten des Glücks in Weiss, der Verwirrung in Grün und der Hoffnung in Purple entgegen. Die von Singh in den Szenen verwendeten Kostüme unterstreichen die Leichtigkeit des Glücks oder die Beklemmung der Furcht. Im Video wechselt Singh von Nah- zu Weitaufnahmen, um mehr Spannung zu erzeugen. Die Schnitte im Video bewirken Zerrissenheit und die Close Shots auf das Gesicht verstärken den Ausdruck der Gefühle. So erzählt Singhs Video die bizarre Reise durch eine Panikattacke, welche beim Zuschauer für mehr Verständnis und Mitgefühl plädiert. Der Beitrag von Gundeep Singh spiegelte ihr grosses Engagement wider und wurde mit gebührendem Applaus belohnt.
Wer hingegen in eine andere Erfahrungswelt eintauchen wollte, dem blieb noch etwas Zeit, aber auch die Qual der Wahl.