Bis zu vier Stunden Badespass

Badi Olten Seit Samstag hat die Badi Olten geöffnet. 1’000 Personen und ein Aufenthalt von maximal vier Stunden sind Auflagen neben einem gemäss Chefbademeister Thomas Müller «möglichst uneingeschränkten Angebot».

Trotz des Corona-Schutzkonzeptes herrscht mit den Palmen, der Kunst von Jörg Mollet und den neuen Sitzgelegenheiten aus Natursteinen in der Oltner Badi ein südliches Flair. (Bild: mim)
Trotz des Corona-Schutzkonzeptes herrscht mit den Palmen, der Kunst von Jörg Mollet und den neuen Sitzgelegenheiten aus Natursteinen in der Oltner Badi ein südliches Flair. (Bild: mim)

Nachdem zuerst über eine Öffnung per 11. Mai diskutiert wurde, hatte das Warten für Wasserratten am vergangenen Samstag ein Ende. Bei wechselhaftem, teilweise stürmischem Wetter öffnete die Badi Olten ihre Türen und lockte 243 Personen ins 24 Grad warme Nass. «Wie so viele haben auch wir uns schliesslich gegen eine frühere Öffnung entschieden», erzählt Thomas Müller, der Leiter der Oltner Bäderbetriebe. Ausschlaggebend sei die Beschränkung auf fünf Personen gewesen, die einen Betrieb kaum möglich mache.

Neues Kassensystem bald fertiggestellt

Nach einer durchschnittlichen Saison mit insgesamt 147’666 Besucherinnen und Besuchern im vergangenen Jahr hat das Team um Thomas Müller, das aus vier Personen an der Kasse, vier im Bereich Reinigung, vier Bademeistern und einem Bademeisterhelfer besteht, am 2. März die Vorbereitungsarbeiten für die reguläre Öffnung am 6. Mai aufgenommen. «Wir haben erstmals am letztjährig eingeweihten Edelstahlbecken, das jeweils während der Wintermonate mit Wasser gefüllt bleibt, die Reinigungsarbeiten getätigt. Dabei sammelten wir wertvolle Erkenntnisse, welche die künftigen Reinigungen effizienter machen werden», erzählt Müller. Für die diesjährige Saison war mit dem Kassensystem eine Neuerung vorgesehen. Doch wie bereits bei der Öffnung hat auch bei diesem Vorhaben das Coronavirus dem Badi-Team einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Teile der Anlage stammen aus Österreich. Wegen des einst angeordneten Lockdowns herrscht jedoch bei dieser Firma nun ein Auftragsstau, weswegen das neue Kassensystem erst in rund einer Woche fertiggestellt werden kann», erklärt Müller. Dieses könne auf bis zu vier Plätze erweitert werden. Das neue Kassensystem ermögliche es, die Besucherinnen und Besucher bei einem grossen Andrang rasch einzulassen. Zudem helfe es bei der Kontrolle, denn beim Verlassen des Bades werde ein Ticket beim Ausgangsleser benötigt. «Leider haben sich im letzten Jahr die Vorfälle gehäuft, bei denen sich Personen ohne Eintrittsticket in der Badi befanden», erzählt Müller und fügt an: «Beim Verlust des Tickets wird nun in Corona-Zeiten eine Gebühr von 25 Franken erhoben.» Zudem haben ausschliesslich Gäste des Palmaares die Möglichkeit, den Restaurant-Eingang mit dem Drücken der Klingel zu nutzen. Neben dem Kassensystem gibt es in der Badi Olten auch eine deutlich sichtbare Änderung. Grosse Sitzgelegenheiten aus Natursteinen stehen neben der Kunst von Jörg Mollet und vermitteln mit den Palmen ein südliches Flair. «Einfach traumhaft», findet der Chefbademeister.

Corona-Schutzmassnahmen

Die Badi Olten hat zwar seit Samstag wieder geöffnet, dies jedoch unter Einhaltung des eigenen Corona-Schutzkonzeptes. Jede Person muss sich mit ihrem Namen, ihrer Adresse und der Telefonnummer registrieren. Ausserdem werden nur Einzeleintritte ausgegeben. Saison- und Jahresbillette werden um ein Jahr verlängert oder auf Wunsch teilrückerstattet, 10er-Billette gelten im nächsten Jahr wieder. Zudem sind die Eintrittspreise für Erwachsene von 8 auf 4 Franken und für Jugendliche von 4 auf 2 Franken gesenkt worden, dies wegen der eingeschränkten Aufenthaltsdauer. «Aufgrund unserer Geländegrösse, die anhand der Wasser- und Liegefläche berechnet wird, dürfen sich aktuell maximal 1’000 Personen gleichzeitig im Freibad aufhalten. An einem heissen Spitzentag, ist es möglich, dass bis 7’000 Personen die Badi besuchen möchten. Damit nun trotzdem möglichst viele in den Genuss der Abkühlung kommen, haben wir die Aufenthaltsdauer auf vier Stunden begrenzt», erklärt Müller. Ist diese Zeit überschritten, muss eine Nachzahlung von 5 Franken pro angefangene Stunde geleistet werden. Angesprochen auf den von Gemeindeparlamentsmitglied Luc Nünlist (SP/Junge SP) eingereichten Vorstoss, der den hinteren Teil der Badiwiese in der Schützenmatte für die Allgemeinheit öffnen lassen möchte und an der vergangenen Parlamentssitzung trotz Widerstand des Stadtrats als erheblich erklärt wurde, hält sich Müller zurück. Er setze das um, was der Stadtrat schliesslich entscheide. Müller gibt einzig zu bedenken, dass wenn dieser Teil der Wiese in der momentanen Covid-19-Situation wegfallen sollte, auch entsprechend weniger Personen die Badi besuchen könnten.

Trotzdem ein genussvoller Badi-Besuch

Natürlich gelte auch auf dem Badi Gelände die Hygiene- und Abstandsregelung. «Deren Einhaltung wird kontrolliert, weswegen ich rund das Doppelte an Personal beschäftigen muss», erzählt Müller. Das Schwimmerbecken ist in zwei gleichgrosse Flächen aufgeteilt. Aareseitig sind die Schnell- und Kraulschwimmer und auf der Treppenseite die langsameren Badigäste unterwegs. Geschwommen wird entlang des Beckenrandes beziehungsweise der Trennleine im Kreisverkehr gegen den Uhrzeigersinn. Duschen und Umkleidekabinen sowie Liegeflächen, Rutschen und der Spielplatz sowie die Beachvolleyballflächen sind geöffnet und stehen den Besuchenden der Badi Olten zur Verfügung. Zudem ist auch das Aareschwimmen in diesem Jahr möglich. Jedoch muss die Badi durch den Hauptausgang verlassen werden. «Das vollständige Freizeitangebot kann genutzt werden. So hat das Restaurant Palmaares geöffnet und auch die Hüpfburg lädt die Kleinsten wieder zum Herumtollen ein», betont Müller, dem die momentanen Regelungen kaum Sorgen bereiten: «Ich bin überzeugt, dass sich die Badigäste an die Regeln halten, doch sicherlich ein negativer Punkt ist die Zeitbeschränkung, die zeigt, dass ein Badi-Besuch heuer nicht derselbe ist, wie noch vor einem Jahr. Nun gilt es, diese Zeit gemeinsam durchzustehen.»

www.olten.ch

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