«Bin immer ein Spätentscheider»

Sommerferien Wie und wo verbringen die fünf Oltner Stadträte ihre Sommerferien? Wir haben uns im Stadthaus erkundigt.

Wer will da in die Ferne schweifen?.. Vom Naturfreundehaus auf der Rumpelweid aus bietet sich ein fantastischer Blick auf Stadt und Region Olten sowie die Alpenkette am Horizont. (Bilder: Archiv Bruno Kissling)

Wer will da in die Ferne schweifen?.. Vom Naturfreundehaus auf der Rumpelweid aus bietet sich ein fantastischer Blick auf Stadt und Region Olten sowie die Alpenkette am Horizont. (Bilder: Archiv Bruno Kissling)

Thomas Marbet.

Thomas Marbet.

Nils Löffel.

Nils Löffel.

Marion Rauber.

Marion Rauber.

Benvenuto Savoldelli.

Benvenuto Savoldelli.

Raphael Schär-Sommer.

Raphael Schär-Sommer.

Für viele sind sie schlicht die schönste Zeit des Jahres: die Sommerferien. Mal längere Zeit Abstand gewinnen von Arbeit oder Schule, irgendwo die Beine hochlegen, einen kühlen Drink geniessen, ein gutes Buch lesen. Sich ganz einfach dem gepflegten Dolcefarniente hingeben. Auch der Oltner Stadtrat gönnt sich in den kommenden Wochen einige Urlaubstage. Manche zieht es ans Meer, andere in die Berge. Und wieder andere bleiben zuhause – oder sind noch unschlüssig.

Zu Letzteren zählt zum Beispiel der Stadtpräsident. Thomas Marbet freut sich auf zwei Wochen Ferien im Juli; wo er diese verbringen wird, steht aber noch nicht fest. «Ich bin immer ein Spätentscheider. Konkrete Pläne haben wir noch nicht. Aber in der Regel erholen wir uns an der frischen Luft mit viel Bewegung.» Er werde mit seiner Partnerin wohl in der Schweiz bleiben oder vielleicht auch mal einen Abstecher ins «angrenzende Ausland» unternehmen. «Eine Fernreise ist nicht geplant.» Ob zuhause oder andernorts: Er freue sich vor allem aufs Entspannen, aufs Abschalten vom Tagesgeschäft. «Und ich habe mal wieder Zeit für Dinge, die im Alltag untergehen: vielleicht wieder mal ein gutes Buch lesen, grillieren, Bekannte treffen, etwas werkeln, mal ins Wasser steigen, allgemein gemütlich unterwegs sein. Und auch etwas mehr schlafen als sonst.»

Und sein Tipp für andere Daheimbleibende? Es gebe zahlreiche lohnenswerte Wälder in der Region Olten. «Ein ganz schöner ist zum Beispiel der Rothrister Wald oberhalb des Dorfes.» Dort könne man viel erleben. «Er ist ziemlich weitläufig, beinhaltet einen kleinen Weiher, ein Bächlein, einen Barfussweg – ist also recht abwechslungsreich.» Im Übrigen nennt Marbet Orte, die kaum als Geheimtipp gelten können, aber immer mal wieder einen Besuch lohnen: das Aare- oder das Dünnernufer, das Sälischlössli.

Ebenfalls keine Ferienpläne im eigentlichen Sinn geschmiedet hat Bildungsdirektor Nils Löffel. Beziehungsweise er konnte nicht. Der Grund ist ein erfreulicher: Seine Partnerin und er erwarten Anfang Juli das erste Kind. Er gedenkt nach der Geburt einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub anzutreten. Schmunzelnd sagt er: «Wir planen unsere Ferien zuhause, auf dem Balkon, im Garten und in der Stadt.» Die Vorkehrungen fürs freudige Ereignis hätten sie bestmöglich getroffen. «Wir sind parat. So parat, wie man halt sein kann.»

Auch Löffel empfiehlt das Aareufer und da insbesondere die Alte Aare bei Winznau als Naherholungsgebiet. «Und grundsätzlich bin ich ein grosser Fan des Rumpels. Wenn man hinaufwandert in die Gegend rund ums Naturfreundehaus und dann dort die Aussicht geniesst, ist das toll.» Überdies sei auch in der Innenstadt einiges los. Löffel erwähnt das Street Food Cinema oder die 1.-August-Feier. «Ich glaube, es gibt einen coolen Sommer. Insofern sehe ich auch keinen Grund, weit weg zu fahren.»

Richtiges Abschalten liegt nicht drin

Marion Rauber hingegen freut sich auf eine Luftveränderung. Sie und ihr Partner werden im Juli zwei Wochen in einem Ferienhaus von Freunden an der Costa Brava verbringen. Einer der grossen Pluspunkte des Mietobjektes in Katalonien: der hervorragende Internetzugang. Rauber wird es sich nämlich nicht erlauben, den Kopf mal richtig durchzulüften. «Ich nehme Anrufe entgegen, beantworte E-Mails. Wir können es uns beide nicht leisten, uns für zwei Wochen einfach auszuklinken.» Aber natürlich gönnt sich auch die Baudirektorin ein deutliches Mehr an Freizeit. Der eine oder andere Schwumm im Pool werde bestimmt drinliegen. «Und wir werden sicher Ausflüge ins Landesinnere unternehmen. An den nahen Strand fahren wir hingegen eher nicht. Der ist in dieser Jahreszeit überlaufen.»

Normalerweise, erklärt Rauber, fahre sie im Sommer gar nicht so gerne in die Ferien. Aufgrund des Jobs ihres Partners könnten sie aber eigentlich nur jetzt gemeinsam wegfahren. «Aber am schönsten finde ich es im Sommer hier in der Stadt. Da ist es in Olten viel ruhiger. Ich geniesse das hiesige Sommerfeeling. Deshalb werde ich auch den Rest des Sommers hier verbringen.» Stadt und Region Olten böten viel Abwechslung – und eine gewisse Erholung für Hitzegeplagte. Sie nennt etwa das Sälischlössli, den Engelberg oder die Froburg als «tolle Ausflugsziele». Und in der Stadt selbst sorgten die Gastronomen inzwischen für «mediterranes Feeling» und viele Gelegenheiten, um draussen zu sitzen. «Man muss gar nicht so weit verreisen, um es schön zu haben.»

Ferien im Elternhaus in Norditalien

Nicht allzu weit, aber doch ins benachbarte Ausland zieht es Benvenuto Savoldelli. Der Finanzdirektor mit Wurzeln in Norditalien wird seine zweiwöchigen Sommerferien im Juli mit der Frau und in der zweiten Hälfte auch mit den Kindern im Heimatdorf seiner verstorbenen Eltern verbringen. In Rovetta, rund 40 Kilometer von Bergamo entfernt, besitzt die Familie ein Haus. «Atalanta wird dann», weiss Sportfan Savoldelli, «gerade im Nachbardorf im Trainingslager weilen.» Der Vorteil von Rovetta sei die Höhenlage. «Dadurch ist es da auch nicht so heiss wie in den Städten Italiens.»

Bei Savoldellis werden Ausflüge auf dem Programm stehen, etwa zum nahen Lago d’Iseo, nach Bergamo – die italienische Kulturhauptstadt 2023 –, nach Mailand vielleicht. «Und ich werde das Velo mitnehmen und jeweils zwei Stunden am Tag eine Ausfahrt machen.» Also ein sportliches Ferienprogramm? Savoldelli entgegnet mit seinem trockenen Humor: «Italien, das ist vor allem Essen und Trinken. Und Apéro riche.»

Würde er in Olten bleiben, sähe man ihn nicht in der Badi. «Das ist mir zu langweilig. Ich bin halt ein ‹Gümmeler›, gehe oft velofahren.» Schöne Routen fände man etwa jenseits des Hauensteins im Kanton Baselland oder rund um Vordemwald im nahen Aargau vor.

Ebenfalls zwei Wochen Ferien im Juli gönnt sich Raphael Schär-Sommer. Der Sozialdirektor wird mit seiner Familie je eine Woche in zwei verschiedenen Bündner Tälern verbringen. Er freut sich auf die Zeit mit der Familie. Das Programm, meint er schmunzelnd, werde zu guten Teilen von den Launen der Kinder abhängen. Der Sohn ist zweieinhalbjährig, die Tochter gerade mal fünf Monate alt. «Wir planen leichte Wanderungen, ein wenig Badespass, einfach viel Aufenthalt im Freien.»

Wie Kollege Löffel – aber ohne gegenseitige Absprache! – nennt Schär-Sommer das Naturfreundehaus auf dem Rumpel als Top-Ausflugstipp in der Region Olten. «Da ist es ein wenig höher, ein bisschen kühler, es gibt gutes Essen – und man hat eine schöne Aussicht und einen tollen Blick über die Stadt.»

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