Besser ein Buch als Balou oder Mimi

Tiere als Geschenk Einem Kind zu Weihnachten spontan ein Haustier schenken? Das Tierdörfli Olten rät entschieden ab von dieser Idee. Zuerst gelte es diverse Punkte seriös abzuklären.

So niedlich ein junges Kätzchen auch sein mag: Als spontanes Geschenk eignet es sich nicht. (Bild: ZVG)
So niedlich ein junges Kätzchen auch sein mag: Als spontanes Geschenk eignet es sich nicht. (Bild: ZVG)

Welches Geschenk darf es denn sein für den eigenen Sprössling, für die Enkelin oder den Enkel, den Göttibuben oder das Gottimeitli? Ein gutes Buch, ein Spielzeug, ein Kleidungsstück vielleicht? Bei vielen Kindern stehen vor Weihnachten jeweils auch Tiere auf dem Wunschzettel. Zum Beispiel ein verspielter Welpe, ein putziges Kätzchen oder ein flauschiges Kaninchen zum Kuscheln. Aber ist das wirklich eine gute Idee?

Im Tierdörfli Olten ist man dezidiert der Meinung: Nein, das ist keine gute Idee! Susanne Klein, Gründerin und langjährige Leiterin des Tierdörfli, meint: «Eine Tieranschaffung sollte im Vorfeld gut überlegt sein. Man sollte sich erst erkundigen, welche Bedürfnisse ein Tier hat, was die Anschaffung finanziell bedeutet, wer es bei Krankheit oder tagsüber umsorgt, ob man die Tierarztkosten tragen kann. Es stellen sich sehr viele Fragen, die abgeklärt sein wollen.» Als spontanes Geschenk eigne sich ein Tier nicht. Es werde zu wenig bedacht, dass es sich bei einem Tier um ein Lebewesen handle. Eines, das längerfristig umsorgt sein will, auch dann, wenn das Interesse seitens des Kindes allenfalls schon bald wieder erlischt. Und: Haustiere verlangen einerseits viel Zeit, andererseits auch nicht zu unterschätzende finanzielle Ressourcen. Futter und Zubehör, womöglich aber auch hohe Tierarztkosten können ganz schön viel Geld verschlingen.

Deshalb sagt Klein: «Die Anschaffung ist seriös abzuklären, nicht erst kurz vor dem Weihnachtsabend.» Denn es gebe auch sonst viele Halter, die mit ihrem Haustier überfordert seien und es am liebsten so rasch wie möglich an ein Tierheim weiterreichen würden. «Aber die Tierheime sind momentan proppenvoll.»

Das Tierdörfli rät dazu, anstelle eines echten Tieres an Weihnachten besser ein kuscheliges Stofftier zu verschenken. Oder alternativ einen Tierratgeber, damit sich der Tierliebhaber ein Bild von der Verantwortung machen kann, die mit der Haltung eines Tieres einhergeht. Das Tierdörfli bietet ebenfalls an, vor dem Kauf eines Haustieres für Ratschläge zur Verfügung zu stehen. Nach vorheriger Terminabsprache stünden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür gerne bereit.

Eine Checkliste bietet sich an

Klein empfiehlt generell, vor der Anschaffung eines Tieres eine Checkliste durchzugehen. Dank einer solchen könnten allfällige Stolpersteine und Hürden rechtzeitig geklärt werden. Zu denen zählen neben den bereits genannten etwa auch Allergien.

Möchte ein Kind ein Tier haben, kann sich aber nicht genügend darum kümmern, legt das Tierdörfli eine Patenschaft ans Herz. «Eine solche Patenschaft hilft uns und dem Tier», so Klein. Der Beschenkte erhält eine Urkunde mit dem Foto des Patentieres. Dieses könne nach vorheriger Absprache im Tierdörfli besucht werden. «Wer selber kein Tier halten kann, darf bei uns regelmässig mit einem Hund spazieren gehen», erklärt Susanne Klein. «Manche kommen täglich, andere einmal pro Woche.»

Patenschaften sind für alle Tierarten im Tierdörfli möglich. Also zum Beispiel für Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Wellensittiche, Nymphensittiche, Schweine, Ziegen, Schafe, Frettchen, Enten oder Gänse. Der Mindestbeitrag für eine Patenschaft beträgt 25 Franken pro Monat.

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