«Wir wollen eine Lücke in Olten füllen»

Es tut sich einiges an der Mühlegasse 12 in Olten. Die Paraiba Bar hat sich seit Ende Juni in eine Baustelle verwandelt. Es wird gestrichen, gehämmert und gesprayt, um das Kulturlokal bis zur Neueröffnung am 18. Juli wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. «Wir haben effektiv nur einen Monat Zeit und bereits mehr als 500 Stunden Manpower investiert. Aber bis zum Re-Opening sollte alles stehen», erklärt Alexander «Hack» Giger, der gemeinsam mit Sam Rudolf von Rohr und Franz Käser die Bar vom vorherigen Besitzer Tobias Berger übernahm.

«Das Paraiba durfte nicht sterben»

Alles sei innerhalb weniger Tage über die Bühne gegangen. «Nachdem mir Tobias Berger von seiner Suche nach einem Nachfolgebetreiber erzählte, setzte ich mich kurzum mit Sam und Franz in Verbindung und nur einige Tage später war die Übernahme und die Gründung unserer GmbH eine beschlossene Sache», erklärt Alexander Giger knapp. Für alle drei war klar, dass man ein Lokal wie die Paraiba Bar nicht sterben lassen darf. «Für uns ist die Paraiba wie ein zweites Zuhause und wir alle verbinden enorm viele Erinnerungen mit ihr. Dass dieser Ort plötzlich nicht mehr oder völlig verändert bestehen sollte, kam für uns nicht infrage», erklärt Franz Käser, der bereits seit Jahren in der Paraiba hinter der Bar tätig ist, seine Motivation. Die neuen Betreiber treten als ungleiches, jedoch im Grunde stimmiges Trio auf. Jeder kann seine Stärken einbauen. So werden sich Sam Rudolf von Rohr und Alexander Giger eher um die Eventorganisation sowie die Administration und Franz Käser um den Barbetrieb kümmern. Er wird als einziger in einem 80%-Arbeitspensum für das Lokal im Einsatz sein. «Wir stammen aus verschiedenen Generationen, verfolgen jedoch dieselben Werte.»

Altbewährtes auffrischen

So steht für die drei auch fest: Das altbewährte Grundkonzept der Club-Bar soll beibehalten werden, jedoch mit neuen erfrischenden Elementen. So entsteht momentan unter anderem im Keller ein Fumoir und der frühere Lift musste einer Wendeltreppe weichen. Ausserdem wird nicht nur alles neu gestrichen, sondern auch mit Graffitikunst vom Oltner Sprayer Didi von Wartburg aufgewertet. Auch programmtechnisch haben sich die drei neuen Betreiber einiges vorgenommen. «Wir wollen das Event-Angebot ergänzen und dadurch eine Lücke in der Region füllen», so das Trio. Zwar bleiben sie dem bekannten Paraiba-Musikstil, der vor allem aus Urban (Hip Hop, R’n’B) sowie Dancehall/Reggae-Sound besteht, treu, doch sie sind auch offen für neue Veranstaltungs- reihen. «Die Paraiba-Klassiker wie die VYBZ-, Bass it Up- oder Run this Town-Events bleiben, werden jedoch mit neuen Ideen ergänzt», verrät Giger. So werden in Zukunft Trap-DJs (Mischung zwischen House, Dubstep und Hip Hop) oder Freunde elektronischer Musik an der Mühlegasse anzutreffen sein. «Am Samstag, 25. Juli wird beispielsweise die Premiere der Reihe «Tecroom» mit einem Day-Dance ab 14 Uhr über die Bühne gehen», lässt Sam Rudolf von Rohr ins Programm blicken.

Red Stripe und «Töggeli»-Turniere

Auch das zukünftige Getränkeangebot soll eine Ergänzung zum üblichen Oltner Angebot darstellen. «Unsere Getränke orientieren sich am angebotenen Musikstil. Wir werden beispielsweise das jamaikanische Bier «Red Stripe» in unser Sortiment aufnehmen oder hochwertigen Tequila und Rum anbieten», so der zukünftige Barchef und seine zwei Inhaber-Kollegen fügen an: «Wir wollen nicht Mainstream-Ausgang bieten, sondern eine eigene Atmosphäre mit guter Trinkkultur schaffen.» Nebst den Party- und Live-Konzert-Veranstaltungen soll die Paraiba Bar vermehrt auch für das Feierabendbier und somit bereits jeweils ab 17 Uhr besucht werden können. Zum gemütlichen Verweilen sollen zudem geplante «Töggeli»-Turniere einladen. Zuerst soll nun jedoch die Neueröffnung am Samstag, 18. Juli gebührend mit regionalen Künstlern und DJs wie Collie Herb, Max RubaDub und Smoove Groove DJ Crew gefeiert werden und damit die neue Ära Paraiba 2.0 eingeläutet werden.