Vorfreude auf den Aareschwumm

Ramon Nyffeler Bis gerade eben Contact Tracer im Nebenamt, ab April als Unterassistent in Spitälern im Einsatz. Und ab Sommer mit der Freundin der feste Wohnsitz in Olten. Beim 25-jährigen Oltner Medizinstudenten Ramon Nyffeler läuft etwas.

Ramon Nyffeler, derzeit hauptsächlich in Basel tätig und wohnhaft, kehrt stets gerne nach Olten zurück. (Bild: Achim Günter)
Ramon Nyffeler, derzeit hauptsächlich in Basel tätig und wohnhaft, kehrt stets gerne nach Olten zurück. (Bild: Achim Günter)

Ramon Nyffeler mag Olten. Das macht er im Gespräch immer wieder deutlich. Etwa wenn er sagt: «Es gefiel mir sehr, in Olten aufzuwachsen.» Die Erinnerungen an Kindheit und Jugend weckten in ihm Freude und Vertrautheit. Wohnhaft im Kleinholz, besuchte er die Primarschule im Hübeli-Schulhaus und wechselte nach der 5. Klasse in die Kanti. Die letzten Jahre verbrachte er als Wochenaufenthalter meist fernab seiner Heimatstadt. Die Verbindung zu Olten, zu seinem sozialen Umfeld, pflegte er jedoch stets intensiv. Die Stadt sei für ihn wie ein Magnet, früher oder später ziehe es ihn der Leute wegen immer wieder hierher.

Der 25-Jährige ist Medizinstudent und hält sich derzeit vornehmlich in Basel auf. Seit Oktober ist er parallel dazu in einem 20-Prozent-Pensum als Contact Tracer für den Kanton Solothurn tätig gewesen. Mit dem heutigen Anfang des Monats April tritt er nun eine Stelle als Unterassistent am Universitätsspital Basel an. Es ist dies der Auftakt in sein Wahlstudienjahr vor dem Ablegen des Staatsexamens am Ende des Medizinstudiums. Während eines Jahres gilt es ab heute in verschiedenen Disziplinen und Gesundheitseinrichtungen Erfahrungen zu sammeln. Nach der Station Basel folgen St. Gallen und Dornach, im Sommer wird er dann auch in den Kantonsspitälern Olten und Aarau tätig sein.

Auf den Sommer freut er sich schon jetzt – auch weil sich dann sein Lebensmittelpunkt wieder vermehrt nach Olten verlagern wird. Nyffeler wird im Sommer mit seiner Freundin zusammenziehen, in einer Wohnung in Olten. Und schon jetzt blickt er voraus auf warme Sommerabende, an denen er sich nach getaner Arbeit mit Kollegen noch einen Schwumm in der Aare gönnen wird. So wie er das in der Vergangenheit schon oft getan hat.

Er sei ein sehr geselliger und spontaner Mensch, erzählt er. Kontakte zu anderen Menschen seien ihm sehr wichtig. Seine Freundin, die Eltern und seinen anderthalb Jahre älteren Bruder Luca oder auch Kollegen treffen – dafür nahm sich der Student in den letzten Jahren stets Zeit. Und dann sind da auch noch die Kolleginnen und Kollegen vom Turnverein Wolfwil, dem er seit über 15 Jahren angehört.

Als Kind betrieb Ramon Nyffeler ambitioniert Kunstturnen, war kurze Zeit sogar im Kantonalen Leistungszentrum in Solothurn. Doch Solothurn war ihm damals zu weit weg von «seinem» Olten. Nyffeler steckte sportlich zurück und betrieb fortan Geräteturnen bei seinem Stammverein in Wolfwil. Inzwischen zählt er seit einigen Jahren zum Leiterteam des TV Wolfwil; er selbst turnt nur noch im Team. Dem Training am Freitagabend bleibt er bis heute nur sehr selten fern.

Der 25-Jährige ist auch gerne gestalterisch tätig. «Ich war immer schon ein sehr kreativer Mensch. Das kommt wohl auch ein wenig von meinem Vater, der Zeichenlehrer ist.» In der Kanti Olten entschied er sich fürs Profil «Bildnerisches Gestalten». Ramon Nyffelers Weg zum Medizinstudenten schien vorerst also nicht vorgezeichnet zu sein. Unmittelbar nach der Matura 2015 bewarb er sich jedoch als Medizinstudent. Nyffeler scheiterte an der Hürde Numerus Clausus. Nach kurzer Enttäuschung stand für ihn rasch fest, dass er es erneut versuchen würde.

Die zwölf Monate bis zum – erfolgreichen – zweiten Versuch überbrückte er mit Jobben und Reisen. So besuchte er Australien, wo er während der Kantizeit bereits ein Austauschjahr in Adelaide verbracht hatte. Noch immer pflegt Nyffeler Kontakte aus jener Zeit. «Das war eine ganz tolle Erfahrung», blickt er begeistert aufs Austauschjahr zurück.

Neben der englischen beherrscht Nyffeler auch die französische Sprache ausgezeichnet. Die ersten drei Jahre seines Studiums verbrachte er im zweisprachigen Fribourg, wo er sich mit fünf anderen Studentinnen und Studenten eine Wohnung teilte. Im Sommer 2019 konnte er für den Master an seinen ursprünglichen Wunschstudienort Basel wechseln.

Weiss er schon, für welche medizinische Disziplin er sich nach Studienabschluss entscheiden wird? Derzeit mag sich Ramon Nyffeler noch nicht endgültig festlegen. Aber die Richtung scheint schon ziemlich klar: «Sehr wahrscheinlich werde ich ein chirurgisches Fachgebiet wählen – auch wegen der handwerklichen Fertigkeiten, die es in diesem Gebiet braucht. Die Chirurgie reizt mich am meisten.»

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