Vom Strassenbauer zum Geschäftsleiter

Markus Vitelli ist seit - 40 Jahren in der Strassen- und Tiefbau AG Olten beschäftigt und hat sich vom Strassenbauer bis zum Geschäftsführer hochgearbeitet. Trotz seines arbeitsreichen Alltags verpasst es Vitelli nicht, sich in der Oltner Vereins- und Verbandslandschaft zu engagieren.

Markus Vitelli ist nicht nur beruflich, sondern auch privat stark mit der Aarestadt Olten verbunden. vwe)
Markus Vitelli ist nicht nur beruflich, sondern auch privat stark mit der Aarestadt Olten verbunden. vwe)

Er habe nie einen Grund gesehen Olten zu verlassen. «Seit meiner Geburt lebe ich auf der rechten Aareseite der Stadt, habe im Bifang meine Schulzeit und bei der Strassen- und Tiefbau AG (STA) in Olten meine Aus- und Weiterbildungen absolviert», blickt der59-Jährige zurück und fügt an: «Ausserdem wurde meine Freizeit lange vom HC Olten dominiert.»

 

«Ich kann ab und zu nicht nein sagen»

15 Jahre lang war er im Präsidentenamt des Landhockeyclubs Olten tätig und durfte so einige Erfolge mit ihm erzielen. Sowohl selber als Spieler als auch im Vorstand. «In der NLA feierten wir einige Schweizer-Meister-Titel und Cupsiege.» Noch heute engagiert er sich für den HC Olten und hilft auch bei diversen Events mit, beispielsweise bei den Vorbereitungen der fasnächtlichen «Alpestube». «Während der Fasnacht bin ich im HC-Zelt allerdings eher als Konsument anzutreffen», lacht Vitelli. Nicht nur bei Hockey-Events, sondern auch bei der Faustball-Euro im letzten August sass der Oltner gemeinsam mit Franco Giori und Peter Gomm im Organisationskomitee. «Ich habe gemeinsam mit Franco Giori bereits die Faustball-WM 99 organisiert. Als er mich erneut für die Euro anfragte, empfand ich es als eine unterstützenswerte Sache. Ausserdem finde ich es generell wichtig, mitzuhelfen. Daher kann ich nur schlecht neinsagen», gibt er schmunzelnd zu.

«Nur im Büro wird’s mir zu eintönig»

Nicht nur die Freude am Landhockey oder das vereinsinterne Engagement hat Vitelli an seinen Sohn vererbt, sondern auch beruflich schlägt ihm der Junior nach. «Genau wie ich damals hat mein Sohn die Ausbildung zum Strassenbauer bei der STA Olten absolviert und besucht nun die Bauschule in Entfelden (AG).» Allerdings beendete Vitelli vor gut 40 Jahren zusätzlich erfolgreich die dreijährige Lehre zum Tiefbauzeichner. «Diese Tätigkeit wurde mir jedoch mit der Zeit zu einseitig. Immer nur im Büro zu sitzen und nicht vor Ort auf dem Bau zu wirken, war nicht mein Ding.» Weiterbildungen zum Bauführer und zum diplomierten Baumeister folgten. «Mein Lehrbetrieb und noch heutiger Arbeitgeber STA hat mich bei meiner Laufbahn stets unterstützt und bestärkt.» Vor allem auf die bestandene Baumeisterprüfung kann Vitelli stolz sein. Die Durchfallquote liegt bei dieser nämlich bei hohen 50%. Im Jahr 2000 übernahm er im Alter von 44 Jahren schlussendlich die Gesamtleitung des Unternehmens und seit 2005 sitzt er gar in derenVerwaltungsrat. «STA Olten wurde 1988 an die Marti-Gruppe verkauft. Trotzdem besitzt jeder Standort ein Selbstbestimmungsrecht. Um dieses wahren zu können, wurde ich in denVerwaltungsrat berufen. Folglich hat sich in der Unternehmenskultur durch die Übernahme nicht viel verändert.» Auch aus diesem Grund blieb Markus Vitelli bis heute seinem Lehrbetrieb treu und kennt einige Mitarbeiter bereits seit fast einem halben Jahrhundert. «Es ist sicher von Vorteil, dass ich mich von der Basis bis nach oben gearbeitet habe. So weiss ich, wie sich die Strassenbauer fühlen und was ihren Arbeitsalltag prägt. Dieser Praxisbezug fehlt heute teilweise einigen Ingenieuren oder Architekten.» Seit mehreren Jahren engagiert sich Vitelli zudem im Vorstand des Baumeisterverbandes Solothurn. «Man kann nicht nur an den Arbeitsumständen nörgeln, sondern sollte auch versuchen diese aktiv mitzugestalten.»

Golf als Ausgleich

Nebst seinen diversen Verpflichtungen bleibt dem Geschäftsführer nur wenig Zeit für sich. Diese verbringt er am liebsten mit seiner Familie oder auf dem Golfplatz. «Ich bin Gründungsmitglied des 2000 eröffneten Golfplatzes Heidenthal in Stüsslingen und geniesse es jeweils mit Freunden, einen Tag dort im Grünen zu verbringen.» Golf sei für ihn Erholung pur. «Ich vergesse während des Spielens alles und kann abschalten.» Auch seine Reiseziele wählt Vitelli golfspezifisch aus. «Mit einer Gruppe von Freunden verbringe ich jeweils einige Tage beispielsweise in Irland, um dort beim Golfspielen meine Ferien zu geniessen.» So wird Markus Vitelli mit diesen Ventilen wohl auch in Zukunft die Motivation für seine Alltagsaufgaben finden.

 

Weitere Artikel zu «Im Fokus», die sie interessieren könnten

Im Fokus28.02.2024

Wirz-Burri – Kolonialwaren und Delikatessen am Bifangplatz

Briefgeschichten Am Bifangplatz befand sich vor rund hundert Jahren an prominenter Lage der Laden zum «Bifanghof» von Paul Wirz-Burri. Die…
Im Fokus28.02.2024

«Unsere Lieder sind Medizin für unsere Herzen»

Olten Der Gedenkanlass «Zwei Jahre Krieg in der Ukraine» in der Stadtkirche wurde von weit über 200 Personen besucht.
Im Fokus28.02.2024

Gefrässig und vermehrungsfreudig

Asiatische Hornisse Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse bedroht einheimische Bienenvölker. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Sichtungen zu…