Vielfältigkeit hat einen Namen

Birgit Arnis Interessen reichen von Musik über Malerei bis zu Tanz und Theater. So abwechslungsreich - gestaltet sich auch das - Leben der 42-Jährigen.

Birgit Arni bereichert mit ihrer Vielseitigkeit die Primarschule Bannfeld. vwe)
Birgit Arni bereichert mit ihrer Vielseitigkeit die Primarschule Bannfeld. vwe)

Bereits während ihrer Kindheit in Oberbuchsiten (SO) hat Birgit Arni ihre Liebe für den Tanz, Musik und die Malerei entdeckt. «Mit Tanzunterricht begann ich jedoch erst mit knapp 18 Jahren, nach meiner Lehre zur kaufmännischen Angestellten.» Unter anderem in der Tanzschule von Ursula Berger, welche als Organisatorin der Oltner Tanztage bekannt ist, wurde sie in die Welt des Modern Dance eingeführt. «Das intensive Empfinden der Bewegungen und die Verbindung mit der Musik hat mich fasziniert.» Beim modernen Tanz blieb es jedoch nicht. Auch in Yoga, afrikanischem Tanz, Hip Hop oder der Tanzkampfkunst Capoeira hat sich Arni bisher geübt.

 

Zeit einräumen für Hobbies

Ihre Faszination am Tanz führte die heutige Egerkingerin gar bis nach San Francisco. «Ich lebte ein halbes Jahr in der amerikanischen Stadt und besuchte dort das Open Dance Center, um noch mehr Facetten des Modern Dance zu erfahren. Es war eine unglaublich bereichernde Zeit.» Allerdings kam sie während ihres Aufenthaltes auch mit vielen Profitänzern in Berührung und erfuhr, wie hart das Tanzbusiness ist. «Davon zu leben ist hart. Oft hatten die Tänzerinnen noch ein zweites Standbein.» Glücklicherweise war das bei Arni jedoch nie nötig. «Nach meiner kaufmännischen Ausbildung absolvierte ich das Lehrerseminar und war seither in vielen verschiedenen Oberstufen- und Primarklassen zu 60 bis 70% tätig. Dadurch bleibt mir bis heute immer genügend Zeit, um neben meinem Beruf meinen verschiedenen Hobbys nachzukommen», erklärt die Lehrerin. Gar ein eigenes Tanzstück stellte sie 2008 mit einer Tanzkollegin auf die Beine, welches sie anschliessend im Oltner Schwager Theater der Öffentlichkeit präsentierten.

Durch Schmerzen zur Spiraldynamik

Mittlerweile hat sie das intensive Tanzen teilweise durch Spiraldynamik ersetzt. «Ich hatte mit körperlichen Beschwerden, vor allem Rückenschmerzen, zu kämpfen und beschäftigte mich daher vermehrt mit meiner Körperhaltung. So stiess ich auf Spiraldynamik, ein anatomisch begründetes Bewegungs- und Therapiekonzept.» Durch die spiraldynamische Gebrauchsanweisung für den eigenen Körper habe sie ihre Schmerzen in den Griff bekommen und dies möchte sie an andere weitergeben. «Deshalb lasse ich mich momentan zur Spiraldynamik-Bewegungspädagogin ausbilden und könnte mir gut vorstellen später neben meinem Lehrerinnenpensum in diesem Bereich tätig zu sein.» Ihre körperlichen Beschwerden öffneten der 42-Jährigen auch eine Türe ihre Acrylmalerei zum Thema Wasser der Öffentlichkeit zu präsentieren. «Ich war in der Praxis «medbase Olten» in Behandlung und als diese 2011 Vorträge zum Thema «Rückenschmerz aus interdisziplinärer Sicht» planten, fragten sie mich an, ob ich den Anlass mit einer Ausstellung umrahmen möchte.»

Lila und blau

Auch ihrer zweiten Leidenschaft Musik geht Arni in ihrer Freizeit mit Begeisterung nach. Aktuell feilt sie an der Debüt-CD ihres Duos «Lilli Blue». «Zu «Lilli Blue» kam ich völlig zufällig. Auf der Geburtstagsfeier meiner Patentochter entdeckte ich beim gemeinsamen Musizieren, dass ihr Patenonkel ebenfalls ein Flair dafür besitzt und Wissen im Bereich desAbmischens und Produzierens mitbringt.» Kurzerhand gründeten die zwei ein Duo. «Der Name «Lilli Blue» setzt sich aus den Farben Lila und Blau zusammen. Diese passen nicht nur zu unserer Musik, die von jazzigen, keltischen und spanischen Einflüssen geprägt ist, sondern symbolisieren auch unsere zwei Charakteren.» Die Lieder für die Debüt-CD müssen bloss noch fertig abgemischt werden. «Anschliessend möchten wir unser Demo an Lokalitäten aus der Region senden, um die Stücke live zu erproben.» Kleine, kellerartige Räumlichkeiten wie der Bärechäller in Aarburg wären dafür perfekt.

Tanzprojekte mit Schülern

In Auftritten ist Birgit Arni mittlerweile geübt. «In meiner Laufbahn als Lehrerin durfte ich mit meinen jeweiligen Schülern bereits einige Projekte auf die Bühne bringen.» So stellte sie während ihrer Zeit in Hägendorf, Oensingen, Windisch oder auch an einer Privatschule in Solothurn verschiedenste Tanztheaterprojekte auf die Beine. «Besonders die Inszenierung von «Der kleine Prinz» in Solothurn ist mir dabei in guter Erinnerung geblieben.» Mittlerweile bringt sich Arni wieder in der Oltner Primarschule Bannfeld ein, wo sie vor einigen Jahren bereits einmal beschäftigt war. Dort unterrichtet sie seit mehr als einem Jahr nicht nur die Fächer Musik, Werken und Deutsch, sondern ist auch als schulische Heilpädagogin tätig. «Ich fördere dabei während gezieltem Einzel- und Gruppenunterricht Schüler mit beispielsweise Lese- schwierigkeiten und suche teilweise auch das persönliche Gespräch mit ihnen.» Leider sei ihre Arbeit jedoch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. «Wir haben nicht genügend Kapazität, um dem Förderungsbedarf einiger Kinder komplett nachzukommen.»

Reisen als Verbindungsglied

Birgit Arni war bereits an zahlreichen, verschiedenen Schulen tätig. Diese Wechsel hat sie nicht nur ihrer grossen Neugierde für Neues zu verdanken, sondern auch ihrer grossen Reiselust. «Alle paar Jahre zieht es mich für ein paar Monate ins Ausland, um neue Landschaften, Kulturen und Lebensarten zu entdecken.» 2013 reiste sie beispielsweise ein halbes Jahr von Argentinien über Bolivien bis nach Peru. «Glücklicherweise kann ich diese Freude mit meinem Partner teilen und wir durften so schon einige tolle Fleckchen gemeinsam erkunden.» Vor allem die Weite der jeweiligen Länder reize sie. «Australien und die Mongolei wären mögliche nächste Zielorte», blickt Birgit Arni mit vielLebensfreude in die Zukunft.

 

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