Schnee, Sport, Snowboard – ein Trimbacher auf der Piste

Im Gespräch Noè Giorgi hat ein grosses Ziel: Er möchte Profi-Snowboarder werden. Dafür trainiert er so oft es geht und opfert viel Freizeit.

Noè Giorgi.

Noè Giorgi.

Noè Giorgi ist im Schnee zuhause und trainiert ambitioniert für sein Ziel. (Bild: ZVG)

Noè Giorgi ist im Schnee zuhause und trainiert ambitioniert für sein Ziel. (Bild: ZVG)

In Trimbach hat es einige Häuser am Hang mit einer Weitsicht über das Dorf. Der steile Weg nach unten könnte im Winter wohl als Talabfahrt durchgehen. Dieses Bild passt zum jungen Mann, der in einem dieser Häuser wohnt. Noè Giorgi ist ein 16-jähriger FMS-Schüler und arbeitet jeden Tag daran, seinen Traum Realität werden zu lassen. Er möchte Snowboardprofi werden und am Weltcup teilnehmen.

Noè Giorgi steht bereits seit rund zwölf Jahren auf dem Snowboard. Angefangen hat er wie die meisten mit dem Skifahren, allerdings gefiel ihm das Snowboarden schliesslich besser. Die Sportart liegt in der Familie, auch seine Mutter und sein Vater sind beide leidenschaftliche Snowboarder. «Mein Vater leitet Schneesportlager und hat mich mit vier Jahren zum ersten Mal mitgenommen. So hat das alles angefangen», erzählt Giorgi. Mittlerweile ist es seine vierte Saison, in der er professionell trainiert. «Die Sportart hat mir sehr schnell angefangen zu gefallen. Besonders weil ich sehe, wie viele Fortschritte ich immer wieder mache. Das hat mich dann gepackt», antwortet der Schüler auf die Frage, weshalb er die Sportart professionell ausüben möchte.

Wechsel in eine Sportschule steht an

Den grössten Teil der Woche verbringt Noè Giorgi mit Trainieren. Jeweils am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und am Wochenende findet man ihn auf der Piste oder in Bern in der Trainingshalle. Manchmal fährt er gar am Donnerstag für ein verlängertes Trainingswochenende weg und fehlt dann in der Fachmittelschule. «Die Vereinbarung mit Sport und Schule ist schon ziemlich anstrengend, besonders weil die Schule nicht auf Sportler ausgelegt ist», erzählt er. Aus diesem Grund möchte er in der nächsten Saison an eine Sportschule wechseln. «Vielleicht nach Engelberg oder nach Davos. Das weiss ich noch nicht so genau.» Das wird dem 16-jährigen bestimmt einiges erleichtern, da er rund 100 Tage im Jahr auf dem Brett steht. «Die Sportschule ist wie ein Internat aufgebaut, man ist dann die ganze Woche dort und kommt nur am Wochenende nach Hause. Die Tage sind strikt durchgeplant mit Unterricht und Sport», erklärt Giorgi.

Aktuell ist er tagsüber in der Schule und fährt abends mit dem Zug nach Bern ins Training. Dort in der Trainingshalle stehen Gymnastik, Krafttraining und Skatetraining auf dem Plan. Sobald es Winter wird, hat Noè Giorgi Schneetraining und zusätzlich zwei Tage Training in der Halle. Die langen Fahrten mit dem Zug nach Bern oder in die Berge machen ihm allerdings nichts aus.

Seine Ambitionen zum Profisportler lassen nicht viel Platz für andere Hobbys. «Ich skate gerne und höre dabei Musik. Allerdings gehört Skaten eigentlich auch zum Snowboard-Training dazu», schmunzelt Giorgi. Neben dem Sport hat er auch bereits berufliche Ziele gefasst: «Sportphysiotherapie interessiert mich sehr. Diesen Beruf kann ich sowohl mit der FMS als auch mit der Sportschule erreichen. Somit kann ich diesen Weg so oder so gehen, falls die Aufnahme in die Sportschule nicht funktionieren würde.»

Das grösste Ziel von Noè Giorgi ist hingegen ein anderes: «Ich möchte den Weltcup fahren, dafür trainiere ich. Allerdings muss ich dafür bestimmt noch vier bis fünf Jahre trainieren. Ich denke, es ist realistisch, dass ich an diesen Wettkämpfen mit 20 oder 21 Jahren antreten könnte», erzählt er strahlend. Beim Weltcup gibt es verschiedene Disziplinen. Giorgi fährt Freestyle und konzentriert sich dabei auf Big Air und Slopestyle. Beim Big Air werden hohe Sprünge mit langer Flugzeit gemacht, wobei unter anderem der Schwierigkeitsgrad, die Durchführung und die Landung bewertet werden. Beim Slopestyle müssen die Snowboarderinnen und Snowboarder einen Freestyle-Parcours durchqueren und dabei möglichst viele Elemente, wie etwa Sprünge und Drehungen, einbauen.

«Sponsoren muss man sich verdienen»

Damit Giorgi seinem Traum jeden Tag einen Schritt näher kommen und fast täglich trainieren kann, braucht er finanzielle Unterstützung. Online startete er bereits eine Spendenaktion, was bisher gut funktioniert hat. Jedoch ist er immer wieder auf der Suche nach Sponsoren, was sich nicht immer als einfach herausstellt. «Ich frage sie unter anderem auf Instagram an, was allerdings nicht immer funktioniert. Sponsoren muss man sich schon verdienen. Erst wenn man grosse Wettkämpfe gewonnen hat, kommen sie aktiv auf einen zu», erklärt Giorgi. Vielleicht wird Noè Giorgi ja schon bald an den grossen Wettkämpfen zu sehen sein.

 

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