«Piepmätze haben es mir angetan»

Monika von Büren ist der Liebe wegen nach Niedergösgen gekommen und bereichert die Gemeinde nicht nur mit ihrer kreativen Nähkunst, sondern seit September dieses Jahres auch in der Jugend- und Kulturkommission.

Hier entstehen die «Piepmatz»-Werke: Monika von Büren in ihrem kleinen Atelier bei ihr zu Hause. (Bild: vwe)
Hier entstehen die «Piepmatz»-Werke: Monika von Büren in ihrem kleinen Atelier bei ihr zu Hause. (Bild: vwe)

Es sei ihr nicht schwergefallen ihren Geburtsort Wallisellen (ZH) hinter sich zu lassen und in der Region Olten einen neuen Lebensabschnitt zu starten. «Meine Familie ist ohnehin in der ganzen Schweiz verstreut. Mein Vater lebt mittlerweile wieder im Glarnerland und meine Mutter ist im Thurgauischen wohnhaft», erklärt die 37-Jährige.


Ausgestorbener Beruf
Auch sie selbst habe es kurz nach ihrer Ausbildung in die Innerschweiz nach Brunnen (SZ) verschlagen. «Ich liebe die Innerschweiz mit ihren Seen und der Berglandschaft», schwärmt Monika von Büren heute. In Brunnen sei sie zwar im Verkauf tätig gewesen, gelernt hat die Niedergösgerin ursprünglich jedoch den seltenen Beruf der Innendekorationsnäherin. «Handwirtschaft war bereits zu meiner Schulzeit immer mein Lieblingsfach und ich finde es toll, dass ich in diesem Beruf, Räume verschönern kann und so das Resultat meiner Arbeit vor Augen habe.» Doch was muss man sich unter einer Innendekorationsnäherin vorstellen? «Wir sind zuständig für jegliche Näharbeiten in der Inneneinrichtung. Das Gestalten von Vorhängen, Zierkissen oder auch Bettwäsche gehört zu unserem Tätigkeitsbereich.»


Eigenes Label
Der Umzug in die Innerschweiz führte schlussendlich auch zur Begegnung mit ihrem heutigen Ehemann. «Mein Mann ist in Wangen bei Olten aufgewachsen und wir trafen uns damals quasi in der Mitte unserer zwei Wohnorte: in Sursee im Ausgang.» Anfangs noch in Hägendorf, wohnen die beiden mittlerweile mit den drei gemeinsamen Töchtern im Alter von zwei bis sieben Jahren in einem 1904 erbauten neu renovierten Bauernhaus und haben sich ihr eigenes, grünes Reich geschaffen. «Auch in unseren eigenen vier Wänden lebe ich meine Leidenschaft fürs Dekorieren aus. Unser Wohnbereich verändert sich ständig», gesteht sie schmunzelnd. Ihr eigenes kleines Atelier hat sich die leidenschaftliche Näherin eingerichtet, in welchem sie Kreationen von kleinen Schminktäschli, Kindermützen oder -kleider sowie Dekoartikel entwirft. «Ich habe vor einiger Zeit zudem mein kleines Label «Piepmatz» gegründet, mit dessen Sujet ich alle meine Nähsachen versehe.» Warum gerade «Piepmatz» ist nach einem kleinen Rundgang in der Wohnung der Familie von Büren schnell klar. «Vögel haben es mir angetan. Sie sind mein Lieblingssujets, auch beim Dekorieren meiner Wohnung.» Monika von Büren könnte sich gut vorstellen, einmal ein kleines, eigenes Geschäft mit ihren Nähartikeln und ihrem Label zu eröffnen. Bis dahin sei es jedoch noch ein weiter Weg. «Ab und zu verkaufe ich meine Kreationen beispielsweise im Optikergeschäft meiner Freundin in Wangen bei Olten, jedoch möchte ich mich momentan noch auf meine Kinder konzentrieren und die Zeit mit ihnen geniessen.» Diese gehen ihr teilweise im kleinen Atelier auch zur Hand und die älteste Tochter darf mit ihren sieben Jahren bereits eine kleine Nähmaschine ihr Eigen nennen. Auch als Mutter sei zudem immer etwas los. So hatte es beispielsweise die zweitälteste Tochter besonders eilig ihre Eltern zu sehen. «Sie ist auf dem Weg zum Geburtshaus in Winznau im Auto direkt neben der Strasse zur Welt gekommen. Nur mein Mann und ich waren bei der Geburt dabei», erinnert sich die dreifache Mutter lächelnd.


«Ich wollte mithelfen»
Nebst ihrem kreativen Schaffen zu Hause amtet Monika von Büren seit diesem September zusätzlich in der Kultur- und Jugendkommission der Gemeinde Niedergösgen. «Ich wurde durch eine Freundin angefragt und fand mich in dieser Aufgabe sofort wieder», zeigt sie sich motiviert und fügt an: «Trotz dem soeben gekürzten Budget freue ich mich, das Gemeindeleben mit dem ein oder anderen Event beleben zu dürfen.» So organisierte die Kommission den gestrigen Chlauseinzug. Zudem holen sie am Donnerstag, 11. Dezember Christoph Schwager und Hubert Steiner mit dem Weihnachtsstück «Engel Klirrius» in den katholischen Pfarrsaal in Niedergösgen.

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