Neues, altes Schwingfest in Obergösgen

Munimatt Schwinget Am Sonntag, 7. Juli organisiert der Schwingklub Olten-Gösgen zum ersten Mal sein traditionelles Schwingfest auf der Munimatt in Obergösgen. OK-Vizepräsident Philipp Hengartner über eine aufwändige Platzsuche, Familienbande und das bevorstehende Schwingfest.

OK-Vizepräsident Philipp Hengartner auf der noch grünen Wiese, auf welcher in gut drei Wochen das erste Munimatt Schwinget über die Bühne geht. (Bild: mim)
OK-Vizepräsident Philipp Hengartner auf der noch grünen Wiese, auf welcher in gut drei Wochen das erste Munimatt Schwinget über die Bühne geht. (Bild: mim)

Zum zehnten Mal hätte heuer das Engelberg-Schwingfest, organisiert vom Schwingklub Olten-Gösgen, das einst von Toni Felder ins Leben gerufen wurde, stattgefunden. Im vergangenen Jahr konnten am Schwingwochenende ob Dulliken gegen 1’400 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüsst werden, die rund um die drei Sägemehlplätze den 43 Aktiven und 100 Jungschwingern bei den fünf Hauptschwüngen Brienzer, Bur, Hüfter, Kurz und Übersprung zuschauten. «Insbesondere die stetig wachsende Besucherzahl und die schwierige Zufahrt für Personen- und Warentransporte bescherten in den vergangenen Jahren Probleme», erklärt OK-Vizepräsident Philipp Hengartner. «Wir wussten, dass wir in naher Zukunft etwas Neues suchen müssen.» Nachdem das einstige Organisationskomitee zurückgetreten war, musste etwas früher als gedacht ein neuer Standort gefunden werden.

Neue Standortsuche

Eine Arbeitsgruppe um Philipp Hengartner und Urs Schulthess setzte sich gegen Ende des vergangenen Jahres mit der neuen Standortsuche auseinander. «Am Schreibtisch haben wir die Plätze in der Region zusammengetragen und diese nach und nach zusammengestrichen, bis schliesslich noch die Stadt Olten sowie die Gemeinden Trimbach und Obergösgen übrig blieben», erzählt Hengartner. Olten fiel schliesslich als Durchführungsort durch, da nur Hartplatzlösungen verbunden mit baulichen Massnahmen möglich waren. «Mit der Platzgrösse und der danebenliegenden Schulhausanlage mit Mehrzweckhalle fiel die Wahl schliesslich auf die Munimatt in Obergösgen», so Hengartner und fügt dankbar an: «Wir sind auf viel Wohlwollen vonseiten der Gemeinde angewiesen und glücklicherweise in Obergösgen auf offene Ohren gestossen.»

In den Schwingsport gerutscht

Schliesslich formierte sich ein neues OK mit alten und neuen Gesichtern. Dabei musste, nachdem die Gründer-Familie Felder jahrelang die Festwirtschaft betreute, dieses Ressort neu vergeben werden. «Ich sagte unter der Bedingung für die Festwirtschaft zu, dass unser Vereinspräsident Rolf Wuethrich das OK-Präsidium übernimmt», erzählt Hengartner schmunzelnd und meint angesprochen darauf, dass er nächstes Jahr als Präsident nachrutschen soll mit einem Lächeln: «Wenn es dieses Jahr in der Aufteilung gut funktioniert, dann kann man das auch so belassen.» Das Ehepaar Hengartner, welchem der Ruttigerhof in Olten gehört, ist ursprünglich durch ihre Kinder zum Schwingsport gekommen. «Als zu Beginn drei unserer Kinder im Schwingsport aktiv waren, hat meine Ehefrau begonnen, als Elternvertreterin im Verein mitzuwirken. Doch wenn man mitredet und sagt, was man anders machen könnte, muss man schliesslich auch aktiv mitgestalten», fügt Hengartner schmunzelnd an. Inzwischen stehen mit Nachwuchsschwinger Jonas und dem seit diesem Jahr bei den Aktiven startenden Tobias noch zwei Söhne für den Schwingklub Olten-Gösgen im Sägemehl. Wobei Tobias Hengartner seine erste Saison als Aktiver aufgrund einer Verletzung im März nicht antreten konnte. «Das ist schade für ihn, aber auch für den Schwingklub, da wir zwar auf bis zu 12 teilweise sehr gut platzierte Jungschwinger, davon rund die Hälfte Mädchen, zählen können, aber eigentlich keine Aktivschwinger im Verein haben», erzählt dessen Vater vom oftmals schwierigen Übertritt der 15-Jährigen in den Aktivsport. «Vielmals kommt mit der Ausbildung und anderen Interessen schliesslich der Schwingsport zu kurz, was im übrigen auch einen grossen Durchhaltewillen vonseiten der Trainerpersonen erfordert», weiss Hengartner.

Neuen Standort ins Fest einbinden

Auch wenn über die Art, wie das Schwingfest stattfinden soll, vom Schwingerverband viel vorgegeben werde und man durch die jahrelange Durchführung auf dem Engelberg auch viel Erfahrung habe sammeln können, sei das Zeitfenster für die Durchführung eines neuen Schwingfestes doch eher knapp, so Hengartner. Sehr viele zusätzliche Gespräche seien nicht nur mit der neuen Standortgemeinde, sondern auch mit neuen Partnern nötig gewesen. «Schliesslich möchten wir wo möglich auch die ansässigen Betriebe einbinden. So konnte mit der Clientis Bank ein neuer Hauptsponsor für den Lebendpreis gefunden werden.» Aufgrund des neuen Durchführungsortes brauche es auch mehr Vorlauf im Bereich Aufbau. «Wir werden am Donnerstag mit dem Aufbau beginnen», erzählt Hengartner. Neben dem neunköpfigen OK stehen am Fest zusätzlich 40 bis 50 Helfer in zwei Schichten im Einsatz. Dabei habe sich schon der eine oder andere für Wunscheinsatzbereiche gemeldet, erzählt der OK-Vizepräsident und fügt schmunzelnd an: «Eine Person wollte unbedingt die Rechenarbeiten auf den Sägemehlplätzen übernehmen. Solche Wünsche erfüllen wir natürlich gerne.»

An Altbewährtem festhalten

Nicht stattfinden werde dieses Jahr der Unterhaltungsabend am Samstag vor dem Schwingfest. «Wir werden zuerst mal schauen, wie es am neuen Standort anläuft», erklärt Hengartner. Neu wird es vier Sägemehlplätze geben und darum herum Sitzplätze, über denen grosse Sonnenschirme Schatten spenden sollen. Ein Küchenzelt mit Selbstbedienung sorgt für das leibliche Wohl und sanitäre Anlagen können bei der benachbarten Mehrzweckhalle benützt werden, die schliesslich auch bei Schlechtwetter für die Festwirtschaft zum Einsatz kommt. Am Fest selbst wolle man jedoch nicht viel verändern und nicht noch grösser werden, sondern an der bewährten Art des kleinen Schwingfestes festhalten. «Deshalb ist es dem OK ein Anliegen, dass sich sowohl die Zuschauer, aber auch die Schwinger wohlfühlen und das Schwingfest am neuen Standort ebenfalls als gemütlichen und familiären Event wahrnehmen», betont Hengartner und freut sich auf eine zahlreiche Teilnahme.

Munimatt-Schwinget Obergösgen
Sonntag, 7. Juli
8 Uhr: Festplatz-Eröffnung
9.30 Uhr: Anschwingen
13 Uhr: Plausch-Steinstossen
16 Uhr: Schlussgänge

<link http: www.sk-og.ch>www.sk-og.ch

 

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