Modebewusst von Kindesbeinen an

Christine Stucki Die quirlige Visagistin aus Kienberg arbeitet zusätzlich als Spielgruppenleiterin und Modeberaterin. Nächstes Jahr wird sie zum ersten Mal Grossmutter.

Die 57-jährige Christina Stucki brezelt die Theaterfreunde Kienberg und auch private Kunden gerne auf. (Bild: B. Beyeler)
Die 57-jährige Christina Stucki brezelt die Theaterfreunde Kienberg und auch private Kunden gerne auf. (Bild: B. Beyeler)

Sie schätze die Ruhe im Dorf, sagt Christine Stucki. Aufgewachsen in Zürich, zog die 57-Jährige vor 34 Jahren mit ihrem Ehemann nach Kienberg. Dort bauten sie ein grosszügiges Bauernhaus eigenhändig um. Noch heute leben sie und ihr jüngster Sohn in der beeindruckenden Eigen- kreation. «Ich liebe es, Dinge selbst zu gestalten und zu dekorieren», sagt Stucki begeistert.
Die Kacheln in der Küche habe sie selber getöpfert und bemalt, erzählt sie stolz.

Theaterfreunde und -familie

In ihrem zu Hause findet sich ein Atelier mit diversen Kostümen, Perücken und Schminkutensilien. Diese benutzt sie sowohl für private Zwecke als auch für die Theaterfreunde Kienberg. Im Verein ist sie seit zwanzig Jahren als Visagistin aktiv. Jedes Jahr verkleidet sie die Kienbergerinnen und Kienberger für die grosse Bühne. Mittlerweile weiss sie ganz genau, wen sie für welche Rolle wie schminken und verkleiden muss. «Die Theaterfreunde sind für mich wie eine zweite Familie», schwärmt Stucki. Regelmässig ist sie auch bei anderen Theatern als Visagistin tätig.

Wegen Schal nach Hause geschickt

Ihr Interesse für Mode erklärt sich Christine Stucki mit ihrer Abstammung: «Ich stamme aus einer Modefamilie. Mein Vater war als Werbeleiter und Grafiker in einem Warenhaus tätig und auch meine Mutter war ein «richtiges Modetussi›», sagt die 57-Jährige schmunzelnd. Schon während ihrer Kindheit in Zürich sei sie sehr modebewusst gewesen. Zudem war sie ab dem zweiten Lebensjahr als Kindermodel tätig. Sie habe sich stets von den anderen Kindern abheben wollen. Einmal sei sie sogar von der Schule nach Hause geschickt worden, weil sie sich einen Schal um den Kopf gebunden hatte. Noch heute fühlt sich Stucki eng mit der Modebranche verbunden. So war sie zwischenzeitlich bei grösseren Modeshows tätig und organisierte bei sich zu Hause in ihrem Atelier ab und zu Fotoshootings.

Ausbildung und Kinder unter einem Hut

Vor rund 22 Jahren absolvierte Christine Stucki die Ausbildung zur Visagistin in Aarau. «Ich brauchte etwas länger für die Ausbildung, da zur selben Zeit unser dritter Sohn zur Welt kam», sagt die Kienbergerin und lacht. Sie nahm ihren Jüngsten nach der Geburt kurzerhand mit in die Schule. «Meine Söhne haben viel von meinem Beruf mitbekommen. Sie sind mir regelmässig Model gestanden», erzählt die 57-Jährige begeistert. Zu ihren drei Söhnen im Alter von 33, 31 und 22 Jahren pflegt die Familienfrau ein enges Verhältnis. «Im nächsten Jahr werde ich zum ersten Mal Grossmutter», erzählt die Kienbergerin stolz.

Von der Praxisassistentin zur Visagistin und Spielgruppenleiterin

Obwohl Christine Stucki schon früh wusste, dass sie auch als Erwachsene im Modebusiness tätig sein möchte, kam es zunächst doch anders. Sie erlernte den Beruf der Praxisassistentin. «Im Nachhinein hat mir diese Ausbildung viel gebracht, zum Beispiel im sozialen Bereich», erklärt die Visagistin. Nebst ihrer Tätigkeit bei den Theaterfreunden schminkt sie auch Leute aus ihrem privaten Umfeld, beispielsweise für Hochzeiten und Halloween-Partys. Vor fünf Jahren absolvierte sie zusätzlich die Ausbildung zur Spielgruppenleiterin. Die Arbeit mit den Kindern bereite ihr grosse Freude. Und zudem ist sie noch als Aushilfe bei einem Kleidergeschäft angestellt. «Ich berate die Kunden gerne in Modefragen», erklärt Christine Stucki. So viel ist sicher, Langeweile kommt bei der quirligen 57-Jährigen so schnell keine auf. «Bei mir muss immer etwas gehen», bestätigt sie. Eine weitere Ausbildung sei aber zurzeit keine in Planung, so Christine Stucki lachend.

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