Mit vier Standbeinen im Glück

Ernesto Wullschleger und Marlise Senn Vor vier Jahren wagte das Paar den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffneten die Apérobar und den Delikatessenladen an der Oltner Zielempgasse.

Ernesto Wullschleger und Marlise Senn schätzen den Kontakt und die Gespräche mit ihren Gästen. (Bild: B. Beyeler)
Ernesto Wullschleger und Marlise Senn schätzen den Kontakt und die Gespräche mit ihren Gästen. (Bild: B. Beyeler)

Kochen gehöre zu einer ihrer grössten Leidenschaften, sind sich Wullschleger und Senn einig. Seit rund 20 Jahren ist das Paar Teil einer achtköpfigen Gourmetrunde, welche sich viermal im Jahr zum gemeinsamen Kochen und Essen trifft. «Jedes Paar kocht einmal. Das heisst, dreimal darf man hinsitzen und sich bedienen lassen», erklärt Ernesto Wullschleger lachend. Das Kochen war auch einer der Gründe, das Delikatessenland zu eröffnen, verwöhnt doch der Starrkircher seine Gäste gerne mit seiner Gourmetküche. Erlernt hat Wullschleger den Beruf des Industriespenglers, 1987 stiess er durch Zufall zum Versicherungsaussendienst. «Vor vier Jahren stand ich an dem Punkt, wo ich mir überlegte, ob ich nach so langer Zeit weiterhin hauptberuflich im Versicherungswesen tätig sein will. Ich beantwortete mir selbst die Frage mit Nein – und so entschlossen wir uns nach gemeinsamen Gesprächen endgültig, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen», fasst Wullschleger die damaligen Ereignisse zusammen.

Das Landleben

Ernesto Wullschleger wuchs bereits in Starrkirch-Wil auf. 1967 zog er mit seinen Eltern in das Dorf. 1993 konnte er schliesslich das Elternhaus übernehmen. «Mir gefällt das Dorfleben, man kennt und hilft sich hier», schwärmt der 55-Jährige. Er sei immer wieder überrascht, wie anders das Leben der Oltner seiner Meinung nach aussehe. «Die Städter sind viel mehr draussen in den Gassen unterwegs. Wir in Starrkirch verfügen über einen Garten und beschäftigen uns häufiger zu Hause», erklärt er seine Beobachtungen. Durch das Delikatessenland haben er und seine Partnerin Marlies Senn nun viele Oltner kennen und schätzen gelernt. Im Gegensatz zu Wullschleger wuchs Marlise Senn in einer Stadt auf, genauer gesagt im nahegelegenen Aarau. «Bereits im Kindesalter zog ich aber mit meiner Familie nach Olten», berichtet die 58-Jährige. Hier habe sie schliesslich auch ihre Lehre zur Verkäuferin abgeschlossen.

Mehrere Standbeine

Senn und Wullschleger, welche seit 20 Jahren gemeinsam durchs Leben gehen, erachten die Zusammenarbeit als angenehm. «Obwohl wir im selben Betrieb arbeiten, kommen wir gut aneinander vorbei und gehen uns nicht auf die Nerven», stellt Marlise Senn klar. Ihr Schwerpunkt liegt im Laden, wo sie liebevoll Geschenkkörbe zusammenstellt. Ernesto Wullschleger arbeitet hingegen vermehrt in der Apéro-Bar und in der Küche. Zudem ist er häufig in seinem Büro im Obergeschoss anzutreffen. Von dort aus betreibt er ein eigenes Versicherungsbüro für seine langjährigen und treuen Kunden. Senn und Wullschleger verfügen insgesamt über vier Standbeine: Die Apérobar, den Delikatessenladen, das Versicherungswesen und zudem bieten sie Caterings für Familien- sowie Firmenanlässe an. Das Paar ist seinen vielen freiwilligen Helfern aus dem privaten Umfeld unglaublich dankbar. «Ohne unsere grossartigen Freunde ginge es nicht», stellt Senn klar.

Wandern und Fussball

Nebst dem Kochen verbindet das Paar ein weiteres gemeinsames Hobby – das Wandern. «Wir machen zwar keine stundenlangen Ausflüge, doch wir geniessen unsere Kurzwanderungen», stellt der gelernte Industriespengler lachend klar. Die Wanderungen verbinden die beiden Starrkircher gerne mit einer Stippvisite auf einem Weingut. «Wir besuchen regelmässig Produzenten im Wallis, im Tessin und manchmal gar in Italien», berichtet das Paar, welches in ihrem Geschäft Wein verkauft. Jahrzehntelang hat Ernesto Wullschleger zudem Fussball gespielt. Noch heute interessiert er sich für diesen Sport, leider lassen gesundheitliche Probleme mit dem Knie aber das Ausüben kaum noch zu. «Doch unsere schönen Wanderausflüge entschädigen mich dafür und mein Bein macht dabei selten Probleme», so Wullschleger lachend.

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