Mit einer Demo für die Kinderrechte

Internationaler Tag der Kinderrechte Anlässlich des Tages der Kinderrechte, der von den Vereinten Nationen jährlich am 20. November begangen wird, findet erstmals in diesem Jahr am Samstag, 17. November eine Kinderdemo in Olten statt.

Ende der Herbstferien äusserten Kinder mit dem Besprayen des Robi-Pavillons ihre Anliegen. (Bild: ZVG)
Ende der Herbstferien äusserten Kinder mit dem Besprayen des Robi-Pavillons ihre Anliegen. (Bild: ZVG)

Nachdem in den vergangenen zehn Jahren mit einem Fest auf dem Ilfonsplatz auf den Inter- nationalen Tag der Kinderrechte aufmerksam gemacht wurde, haben sich die Organisatoren,
an vorderster Front der Robi Olten, mit der Durchführung einer Kinderdemo für eine neue Form entschieden. Bereits zum Ende der Herbstferien fand eine erste Aktion im Hinblick auf den Kinderrechtstag statt. Zwei Künstlerinnen, darunter Martina Baldinger, Mitarbeiterin im Begegnungszentrum Cultibo, besprayten gemeinsam mit interessierten Kindern den Robi-
Pavillon im Vögeligarten zum Thema Kinderrechte.

Mitwirken für die Kinderdemo

Doch auch in der Woche vor der Ðemo sind bastelfreudige Hände gefragt. Sowohl im Robi Olten, als auch im Begegnungszentrum Cultibo werden am Mittwochnachmittag, 14. und Freitag- nachmittag, 16. November letzte Vorbereitungen für eine farbenprächtige Demo getroffen.
«Im Cultibo können von jeweils 14 bis 17 Uhr Flyer entworfen und Tattoos gestaltet werden und der Robi Hagberg widmet sich jeweils von 13.30 bis 17 Uhr dem Malen von Transparenten und Basteln von Krachmachern. Dabei gehe es aber nicht darum, den Kindern und Jugendlichen die Slogans vorzugeben, sondern sie ihre eigenen Ideen ent-wickeln zu lassen. Interessierte sind dazu herzlich willkommen», so Robi-Co-Spielplatzleiter Stefan Schilli.

Schulen in Zukunft mehr einbinden

«Wir mussten in den vergangenen Jahren feststellen, dass wir trotz grossem Aufwand unsere Zielgruppe, die Kinder der dritten, vierten, fünften und sechsten Klasse, nicht erreichen konnten. Zudem fanden wir es sinnvoll, nach zehn Jahren mit dem Fest auf dem Ildefonsplatz, etwas Neues anzubieten und haben deshalb bei den bisher beteiligten Organisationen eine Umfrage lanciert», erklärt Schilli. Sie hätten mit dem neuen Programm versucht, die Schulen besser ein- zubinden. In diesem Jahr seien jedoch kaum Rückmeldungen eingegangen. Bei einer allfälligen zweiten Demo könnte sich Schilli deshalb vorstellen, diese auf einen Mittwoch zu legen, damit dies Schulen in ihrer Planung entgegenkommt.

Ein Kinderrechtstag in der Schweiz?

Auf die Frage, ob in der Schweiz überhaupt ein Kinderrechtstag nötig sei, meint Schilli: «Unbe- dingt. In der Charta der Vereinten Nationen steht beispielsweise, dass Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben. Im Schweizerischen Zivilgesetzbuch ist zwar aufgeführt, dass körperliche Züchtigung verboten ist, aber noch immer ist das Kinderrecht nicht vollumfassend im Gesetz verankert.» Doch auch eine Ohrfeige könne das Vertrauen eines Kindes erschüttern, ist Schilli überzeugt. Daneben sei es in der Schweiz nach wie vor nicht verbreitet, dass Kinder beim Freizeitangebot oder dem Bau von Spielplätzen mitreden könnten. «In diesem Bereich sind zwar Fortschritte erkennbar, beispielsweise mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde». Dieses bestätigt, dass Prozesse festgelegt und die Kinderrechte sowohl in der Gemeinde, als auch an den Schulen berücksichtigt werden. «Olten hat das Label nicht und deshalb besteht diesbezüglich auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial», betont Schilli.

Neuer Auftritt auf Kantonsebene

Doch nicht nur die Stadt Olten beschreitet im Hinblick auf den diesjährigen Kinderrechtstag einen neuen Pfad, auch der Verband für Offene Arbeit mit Kindern & Jugendlichen im Kanton Solothurn (VOAKJ) koordiniert erstmals unter dem Namen «Aktionswochen unsere Rechte» vom 5. bis
17. November im Kanton Solothurn die verschiedenen Veranstaltungen der Kinder- und Jugend- arbeitsstellen und Spielplätze. In der Region engagiert sich neben dem Robi Olten und dem Begegnungszentrum Cultibo, die Offene Jugendarbeit Lostorf/Obergösgen (OjALO) mit einem Kreativatelier. Jugendliche können sich dabei am Freitag, 16. November zwischen 13.30 und 18.30 Uhr in verschiedenen Werkstätten mit Bild und Ton den Kinderrechten widmen.

Die Kinderdemo

Die Kinderdemo am Samstag, 17. November in Olten ist sogleich der Abschlussevent der Aktionswochen. Die Demo, zu der alle Kinder und Erwachsenen willkommen sind, startet um
14 Uhr beim Begegnungszentrum Cultibo und führt via Altstadt zum Stadthaus Olten. «Sie soll möglichst laut, bunt und friedlich sein», so der Co-Spielplatzleiter. Begleitet wird der Tross von «PeppinA & PeppinO, den Clowns für alle Fälle». Bereits vor dem Ablaufen haben die Kinder die Möglichkeit, sich vom Spielgruppe Zwärgehüsli-Team schminken zu lassen. Im Anschluss an die Demo wartet vor dem Hübelischulhaus die beliebte Röllelibahn. Ausserdem können Interessierte vor dem Stadthaus bei der Pro Juventute Windräder und beim Kinderhort-Neumatt Freundschafts- armbänder basteln, Ballone vom Schweizerischen Roten Kreuz steigen lassen, Spiele der Ludothek Olten entdecken oder auch Schlangenbrot sowie Kuchen geniessen. Mit der neuen Ausrichtung besteht die Möglichkeit, dass nach der Demo die Aktivitäten bei schlechter Witterung im Stadthaus stattfinden können. Nach einer kurzen Ansprache endet der Anlass um 16.30 Uhr. Das Gebastelte für die Kinderdemo werde anschliessend im Foyer ausgestellt, um anlässlich der Sitzung in der darauffolgenden Woche Präsenz bei den Parlamentariern betreffend der Anliegen der Kinder zu markieren, erklärt Schilli.

Kinderdemo
Samstag, 17. November, 14 Uhr
Start: Cultibo, Aarauerstrasse 72, Olten

<link http: www.robiolten.ch>www.robiolten.ch

 

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