Keller will die Oltner laufen sehen

Wings for Life World Run Am Sonntag, 3. Mai heisst es in Olten wieder «Laufen für diejenigen, die es selbst nicht können.» Der ehemalige EHCO-Spieler und seit seinem Unfall - querschnittgelähmte Ronny Keller setzt sich wie bereits letztes Jahr als Botschafter für den «Wings For Life World Run» ein.

Ronny Keller freut sich auf zahlreiche Teilnehmer am «Wings for Life World Run» in Olten, um damit ein Zeichen für Querschnittsgelähmte zu setzen und die wichtige Forschung im Bereich Rückenmark zu unterstützen. ZVG)
Ronny Keller freut sich auf zahlreiche Teilnehmer am «Wings for Life World Run» in Olten, um damit ein Zeichen für Querschnittsgelähmte zu setzen und die wichtige Forschung im Bereich Rückenmark zu unterstützen. ZVG)

Am 3. Mai wird in Oltenbereits zum zweiten Mal für den guten Zweck gelaufen. Mit diesem Vorhaben sind die Oltner jedoch nicht alleine. Am besagten Sonntag wird an 30 verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt um die exakt selbe Zeit der Startschuss für den zweiten «Wings For Life World Run» ertönen. Das Motto der Veranstaltung lautet wie bereits letztes Jahr: «Laufen für diejenigen, die es selbst nicht können.» Ziel der Rennerei ist nämlich nicht nur die sportliche Betätigung, sondern mithilfe der Startgelder finanzielle Mittel für die Rückenmarkforschung zu sammeln und dadurcheine Heilung für Querschnittslähmung zu finden.

5’000er-Marke soll geknackt werden

Letztes Jahr gingen weltweit 35’000 Läufer an den Start. In Olten durften gesamthaft 2’000 «Wings For Life - Runner» gezählt werden. «Dieses Jahr möchten wir jedoch das Ziel von 5’000 Teilnehmern in der Aarestadt knacken. Denn beim Run sind ausnahmslos alle willkommen. Seit diesem Jahr können zudem Kinder sowie Rollstuhlfahrer antreten. Auch in Teams ist eine Teilnahme möglich», erklärt der Schweizer Rennleiter Corsin Caluori. Speziell beim Lauf ist des Weiteren, dass kein genaues Ziel geschweige denn eine Streckenlänge vorgegeben ist. «Die Teilnehmer werden 30 Minuten nach Start von einem «Catcher Car» verfolgt. Sobald ein Läufer von diesem eingeholt wird, ist das Rennen für ihn vorbei», so Caluori weiter. Die Laufstrecke könne daher von Teilnehmer zu Teilnehmer enorm variieren. In Olten sind im letzten Jahr einige «nur» 4.5 Kilometer gelaufen, andere dagegen einen Marathon von 42,195 Kilometern. Zwar wird jeweils eine Rennstrecke bis 100 Kilometer, d.h. von Olten bis an den Bahnhof Wauwil (LU), abgesteckt. Allerdings sei der Lauf so aufgebaut, dass jeder Teilnehmer vor dem Zielpunkt vom «Catcher Car» eingeholt wird.

Prominente Botschafter

Am Steuer des «Catcher Cars» sitzt dieses Jahr Ex-Skirennfahrer Bruno Kernen. Eine halbe Stunde nach dem offiziellen Oltner Rennstart, um 13.30 Uhr, setzt sich Bruno Kernen im «Besenwagen» in Bewegung und räumt das Rennen von hinten auf. Seine Startgeschwindigkeit von 15 km pro Stunde erhöht sich bis um 16.30 Uhr kontinuierlich auf 35 km pro Stunde. Nebst dem Ex-Skirennfahrer fungieren auch fünf weitere SchweizerPersönlichkeiten als Botschafter für den etwas spezielleren Lauf. So fordern Sängerin Francine Jordi, Langstreckenläufer Viktor Röthlin, Snowboarder Gian Simmen, der ehemalige Schweizer Motocross-Meister Marc Ristori sowie Ex-EHCO-Spieler Ronny Keller alle Leute jeglicher Altersklassen dazu auf, am 3. Mai in Olten an den Start zu gehen. Einige von ihnen rennen teilweise gar selber dem «Catcher Car» davon.

Keinen Groll gegen Olten

Besonders für den Ex-EHCO-Spieler Ronny Keller wird die Reise an den «Wings for Life World Run» in Olten einige Erinnerungen wecken. Hat sich doch genau hier vor mehr als zwei Jahren der tragische Unfall zugetragen, der ihn zum Paraplegiker machte. Nach einem Check vom Langenthaler Stürmer Stefan Schnyder während des Play-off-Halbfinales im März 2013 blieb der damals 33-jährigeEHCO-Verteidiger verletzt auf dem Eis des Stadion Kleinholz liegen. Einen Groll verspüre er gegen Olten daher allerdings nicht. «Klar ist es stets ein wenig speziell wieder in Olten zu sein. Allerdings pflege ich immer nocheinen guten Kontakt zum EHC Olten», erklärt Ronny Keller und fügt an: «Eventuell musste es gar so kommen, dass ich nun als Botschafter für einen Lauf, der sich für die Rückenmarkforschung einsetzt, in die Aarestadt und somit an den Unfallort zurückkehre.» Bereits zum zweiten Mal agiert Ronny Keller als Ambassador des «Wings for Life World Run» und setzt sich aktiv für dessen Ziele ein. «Ich glaube fest daran, dass man durch gezielte Forschung eine Heilung für Querschnittslähmung finden kann. Vielleicht nicht heute oder morgen - aber bestimmt irgendwann.» Der Lauf habe für ihn neben dem finanziellen auch einen hohen symbolischen Wert. «Alle, die ein Zeichen für solche wie mich setzen möchten und etwas bewegen wollen, haben am 3. Mai nun die Chance dazu», so Ronny Keller, welcher am Lauf ebenfalls vor Ort dabei sein wird. Er hofft, dass sich bis zum Anmeldeschluss am 28. April noch zahlreiche Menschen, egal ob Spitzensportler, Anfänger oder Rollstuhlfahrer, für den Lauf am übernächsten Sonntag registrierenwerden.

 

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