In grosse Fussstapfen treten

Pfadi Olten Am Samstag, 10. März ist es so weit: Mischa Kaspar ist das letzte Mal als Abteilungsleiter am alljährlichen Schnupper-Nachmittag der Pfadi Olten beteiligt. Danach übergibt er sein Amt an Theo von Arx.

«Er ist ein hervorragender Nachfolger.» Der scheidende Abteilungsleiter der Pfadi Olten Mischa Kaspar alias Monti (r.) über Theo von Arx alias Chap. (Bild: F. Beidler)
«Er ist ein hervorragender Nachfolger.» Der scheidende Abteilungsleiter der Pfadi Olten Mischa Kaspar alias Monti (r.) über Theo von Arx alias Chap. (Bild: F. Beidler)

Am Treffpunkt beim Brunnen in der Kirchgasse bildeten sie einen grossen Kreis. Sie, das sind rund 100 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und vierzehn Jahren, die sich am Schnuppertag der Pfadi Olten in ein Abenteuer stürzten und draussen in der Natur gemeinsam etwas erleben wollten. «Ein so grosser Kreis macht einen gewaltigen Eindruck», erinnert sich Abteilungsleiter Mischa Kaspar an den letztjährigen Anlass. Auch dieses Jahr können Abenteuerlustige am Samstag, 10. März Pfadi-Luft schnuppern. «Wir treffen uns um 14 Uhr. Für die Aktivitäten werden die Anwesenden nach Altersstufen aufgeteilt. Für die Jüngeren bereiten wir spannende Geschichten vor, während die Älteren sich selbst ins Programm einbringen können», erklärt der 26-Jährige, der an diesem Anlass wohl eher auf seinen Pfadinamen Monti hören wird. Dass er nach einem Zirkus getauft wurde, hat er seinen Spässen zu Beginn seiner Pfadikarriere zu verdanken. «Pfadi ist für mich, Spass mit Kollegen zu haben, während man etwas Gutes für die Welt tut.» Gutes tut er seit rund zehn Jahren. Damals stiess er als bereits sechzehnjähriger zur Pfadi. «Jene, die spät dazustossen, kriegt man danach nicht mehr weg», meint er lachend. Und so sollte es denn auch kommen: Schon zu Beginn war er Leiter der Wolfsstufe für Kinder ab sechs Jahren. Nach 2012 war er massgeblich am Aufbau der Piostufe für die 14- bis 17-Jährigen und der Neustrukturierung der Pfadi Olten beteiligt. Seit nunmehr drei Jahren fungiert er als Abteilungs- leiter. Doch der diesjährige Schnuppertag wird sein letzter in dieser Funktion sein.

Monti wird zum Rover

Monti wird nun zum Rover, also einer jener Aktiven, die sich zwar noch punktuell in der Pfadi engagieren, aber keine reguläre Position mehr besetzen. «Ich brauche etwas Neues und auch der Abteilung wird frischer Wind gut tun», begründet er den Abgang und fügt an, dass auch der zeitliche Aufwand sehr gross gewesen sei. Ein Blick auf das Jahresprogramm der Pfadi Olten bestätigt seine Aussage: Während schon für die Kinder und Jugendlichen praktisch jedes Wochenende mit der Pfadi besetzt ist, kommen für die Leitenden und besonders die Abteilungs- leitung noch übergreifende, organisatorische Aufgaben hinzu. Rund 35 Leitende müssen koordiniert werden, um den über 130 Pfadfinderinnen und Pfadfindern jenes abwechslungsreiche Programm zu bieten, das die Pfadi Olten auszeichnet. «Für mich war das Leiten der Abteilung auch immer ein Management-Praktikum. Ich lernte Dinge, die mir im Berufsleben nützlich sind, die eine Uni aber nicht vermitteln kann», führt der Umweltwissenschaftler aus. Besonders ein Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen hätte er entwickelt. «Die Chance, in jungen Jahren so viel Verantwortung zu übernehmen, das bietet nur die Pfadi.» Diese Verantwortung übergibt er an der nächsten Mitgliederversammlung nun an Theo von Arx.

Gesunde Lebenshaltung vermitteln

Von Arx, mit Pfadinamen Chap, freut sich besonders auf ebendiese Führungsaufgaben. «Nach fünf Jahren als regulärer Leiter interessiere ich mich nun mehr für die Fragen im Hintergrund: Wie stelle ich ein funktionierendes Leitungsteam zusammen oder wie befähige ich andere, Verantwortung zu übernehmen? Das interessiert mich sehr», zeigt sich der 21-Jährige zuversichtlich. Gerade Selbstbefähigung und Eigenständigkeit seien zentrale Punkte in der Philosophie der Pfadi Olten. «Wir wollen eine gesunde Lebenshaltung vermitteln», fasst es Chap zusammen. Daraus ergebe sich ein gesundes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das stärke das Selbstwertgefühl, sind sich der alte und der neue Abteilungsleiter einig und Monti fügt an: «Hier zeigt sich, dass die Pfadi viel mehr ist, als nur Feuer machen und Schlangenbrot grillieren.» Dies weiterhin zu vermitteln, ist auch Chap wichtig. Da sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder eigentlich die ganze Zeit in der Natur bewegen würden, fände zu alledem auch eine Sensibilisierung für die Umwelt statt.

Herausforderungen mit Zuversicht begegnen

Herausforderungen mit Zuversicht begegnen, an diesem Motto wird sich die Pfadi Olten weiterhin ausrichten. Und dementsprechend begegnet der neue Abteilungsleiter der kommenden Aufgabe. «Natürlich habe ich Respekt davor, all die Fäden in den Händen zu halten», meint Chap, der sich im Studium als Elektroingenieur befindet. Aber Monti beruhigt: «Er ist ein hervorragender Nachfolger. Und er war ja auch schon Teil der grossartigen Entwicklung, die die Pfadi Olten seit der Neustrukturierung gemacht hat.» Zudem sei er ja nicht alleine: «Er kann auf das Engagement aller Leitenden und Rover vertrauen.» Chap zeigt sich froh darüber, dass sein Vorgänger der Pfadi Olten eine klare Richtung aufgezeigt hat: «Im Tiefschnee ist es einfacher, in grossen Fussstapfen zu gehen als in kleinen», poetisiert er und lacht.

Pfadi-Schnuppertag
Schnupperaktivität der Pfadi Olten für 5- bis 14- Jährige
Samstag, 10. März, 14 bis 16.30 Uhr
Kirchgasse Olten (Treffpunkt beim Brunnen)
Anmeldung erwünscht an: E info@pfadiolten.ch

<link http: www.pfadiolten.ch>www.pfadiolten.ch

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